Rezension

Neue Lieblingsautorin...

Die Ewigkeit in einem Glas - Jess Kidd

Die Ewigkeit in einem Glas
von Jess Kidd

London im 19. Jahrhundert: Noble Adelige und heruntergekommene Gassen, Pferdekutschen und Hausmädchen. Und mittendrin die alleinstehende Bridie Devine: Pfeiferauchend, mutig, ein optimistischer Wirbelwind. Zusammen mit ihrem einschüchternden 2 Meter großen Hausmädchen Cora schlittert die Detektivin in einen Fall hinein, der alles andere als gewöhnlich ist. Denn: Wilde Gerüchte ranken sich um das verschwundene Mädchen, das Bridie finden soll. So hübsch die kleine Christabel sein soll, so übernatürlich scheinen auch ihre Kräfte zu sein. Und je mehr Spuren sich offenbaren, desto tiefer verstrickt sich Bridie in ihre eigene Vergangenheit...

Jess Kidd entpuppt sich schnell als Meisterin der Atmosphäre: Lyrisch und detailgetreu erzählt sie ihre Geschichte und verwebt bravourös Stimmungen mit authentischen Charakteren, einer originellen Storyline und einem gelungenen Setting. Besonders überzeugen die liebevoll ausgearbeiteten Hauptfiguren: Die intelligente, hübsche Bridie, die sich von niemandem etwas sagen lässt und recht bald Unterstützung aus der Welt des Übernatürlichen bekommt. Oder auch ihr gewiefter Gegenspieler, der erst später im Buch auftritt. Alle werden mit ihren Macken und Eigenheiten dargestellt und erwachen so förmlich zum Leben. Mir persönlich hat auch die Wahl des Handlungsortes, das historische London, sehr gefallen - sie verleiht dem Roman eine etwas düstere, leicht nostalgische Stimmung, ähnlich wie die Sherlock-Holmes-Bücher. Realistische und humorvolle Dialoge runden "Die Ewigkeit in einem Glas" ab - für mich eines der besten Bücher dieses Jahr!