Rezension

Neuer Reihenauftakt von Ursula Poznanski...

Fünf - Ursula Poznanski

Fünf
von Ursula Poznanski

THANKS FOR THE HUNT... Du bist fündig geworden. Rätselaufgaben, deren Lösung Koordinaten sind. In Plastikbehäler verpackte Leichenteile. Zeugen, die nach der Befragung sterben. Es ist eine blutige Version von Geocaching, eine grausige Jagd, auf die sich die Salzburger Ermittlerin Beatrice Kaspary einlassen muss. Der Fall scheint unlösbar. Und plötzlich wird sie selbst zur Beute.

Inhaltsangabe:

Die zweifache Mutter Beatrice Kaspary und ihr Kollege Florin Wenninger arbeiten gemeinsam für das BKA Salzburg. Beide Beamte werden am frühen Morgen vom Rinderbauer Raininger auf die Kuhweide in der Nähe von Abtenau gerufen, da dieser auf seiner Wiese eine Frauenleiche entdeckt hat. Auf dem Bauch liegend, den Kopf zur Seite neigend, die Beine nach oben verdreht und die Arme am Rücken zusammengebunden, gibt diese erst einmal keinen Aufschluss auf ihre Identität, da das Opfer keine Personalpapiere bei sich trägt. Nach kurzer Betrachtung des Leichnams entdeckt Beatrice eine ungewöhnliche Zahlenkombination an den nackten Fußsohlen der Frau, die vermutlich von ihrem Peiniger eintätowiert wurden. Des Weiteren befindet sich im Gesicht der Unbekannten ein auffälliges Muttermal neben ihrem rechten Mundwinkel, welches die Hoffnung aufkommen lässt, dass sie eventuell in der Vermisstenakte der Polizei zu finden ist. Tatsächlich macht die fleißige Kommissarin nach einigen Recherchen einen Volltreffer. Bei der Toten handelt es sich um die 39-jährige Nora Papenberg, eine Werbetexterin die seit vier Tagen nach einem Agenturessen mit ihren Mitarbeitern spurlos verschwunden ist. Vermisst erklärt wurde sie von ihrem Ehemann, den die beiden österreichischen Ermittler kurze Zeit später umgehend aufsuchen. Bei deren Besuch in Papenbergs's Zuhause erklärt der trauernde Witwer, dass Nora laut den Aussagen ihrer Arbeitskollegen vorzeitig die Feier verlassen hat, nachdem sie über heftige Kopfschmerzen klagte. Doch statt wie angegeben Heim zu fahren, traf sie sich vermutlich mit einer Person,  die sie anschließend ermordet hat. Bei weiteren Nachforschungen stellen die Kriminalbeamten fest, dass es sich bei der eintätowierten Zahlenfolge um Koordinaten handelt. Mit Hilfe eines GPS-Geräts, in das sie die Zahlen eingeben, gelangen die Beamten an den gewünschten Standort des Unbekannten. Daher suchen Beatrice und Florin die Umgebung akribisch ab und finden in einem versteckten Felsvorsprung einen weißen Plastikbecher. In der Frischhaltebox befindet sich eine abgetrennte, männliche Hand und ein neuer Hinweis des Mörders über die nächsten Koordinaten. Doch der Täter macht es den Ermittlern nicht einfach, denn seine Botschaften bestehen aus verschlüsselten Hinweisen und mathematischen Aufgaben. Kaspary und Wenninger versuchen die komplexen Angaben zu entschlüsseln und finden dabei immer mehr Leichenteile zu verschwundenen Personen die anscheinend alle miteinander in Verbindung standen. 
Als Beatrice langsam einen Zusammenhang erkennen will, ist sie bereits im Visier des Täters der auch für sie eine Rolle in seinem perfiden Plan vorgesehen hat...

Eigene Meinung:

"FÜNF" ist der erste Teil einer Buchreihe von Ursula Poznanski welche unter dem Slogan "Kaspary und Wenninger ermitteln" veröffentlicht wurde. Der im Jahr 2013 erschienene Krimi hat mir an sich gut gefallen, auch wenn ich persönlich einige Passagen als zu langatmig und wenig spannend empfunden habe. Die Autorin hat einen Kriminalroman verfasst, der sich mit dem Hobby Geocaching auseinandersetzt. Bis heute, sechs Jahre später, ist diese Freizeitbeschäftigung noch immer ein sehr beliebtes Hobby sowohl für Naturliebhaber, Abenteurer aber auch für Forscher und Wanderer. Zum Verständnis: Geocaching ist eine moderne Art der Schnitzeljagd. Die Verstecke, die so genannten "Caches" werden anhand geographischer Koordinaten über eine bestimmte Website veröffentlicht. Jeder kann mit Hilfe eines GPS-Geräts nach diesen Behältern suchen, aus der Box etwas als Souvenir herausnehmen und/oder hineinlegen und anschließend sich in das beiliegende Logbuch eintragen. Sinn und Zweck ist es, dass Suchende dabei neue Gebiete und spannende Orte kennenlernen die man als Außenstehender vermutlich so nie gefunden hätte. 
Poznanski's Idee darüber ein Buch zu schreiben gefiel mir sehr gut, auch die Auflösung zum Ende war sehr interessant und wendungsreich, jedoch war der Mittelteil sehr schleppend. Statt Spannung an den jeweiligen Mord- und Vermisstenfällen aufzubauen bzw. zu intensivieren, wurde der Leser oft mit den privaten Problemen der Kommissarin unterhalten, was ich manchmal etwas störend empfand. 
Fazit: Die Grundidee war gut, die Umsetzung leider weniger. Spannung und Nervenkitzel blieben hin- und wieder auf der Strecke, dafür wurde der Leser mit einem unerwarteten und überraschend guten Ende belohnt. 
Meine Bewertung: 3 von 5 Sternen