Rezension

Neues Haus, neues Glück

Kaffee mit Käuzchen - Franziska Jebens

Kaffee mit Käuzchen
von Franziska Jebens

Bewertet mit 4 Sternen

In „Kaffee mit Käuzchen“ beschreibt Franziska Jebens, wie sie mit ihrem Mann Carsten ein altes Forsthaus im Wald renoviert. Was eigentlich nur als Wochenendhaus gedacht war wird zur Lebensaufgabe und schließlich fassen die Beiden einen Entschluss: sie lassen ihr Leben in der Stadt komplett hinter sich und ziehen in den Wald.

Es war schön zu lesen, wie die Beiden sich immer mehr in ihre Umgebung einfügen (sie selbst nennen das „Verwaldschratung“). Anfangs kann Franziska sich zum Beispiel überhaupt nicht mit Funktionskleidung anfreunden, später liebt sie ihre Wanderstiefel. Bei der ersten Begegnung mit einer Zecke ekelt sich Franziska sehr, es gibt fast schon ein kleines Drama, später kann sie sogar kleine Wunden selber nähen und diverse Insekten können sie nicht mehr schrecken.

Die Autorin beschreibt den langen Weg vom verfallenen Forsthaus, das wohl fast schon eine Ruine war, bis hin zu ihrem Traumhaus sehr anschaulich, sie lässt den Leser an ihrem Leben teilhaben. Manche Stellen im Buch habe ich geliebt, zum Beispiel die vielen Begegnungen mit Tieren oder wenn ich etwas über den Wald lernen konnte. Andere Stellen hingegen fand ich überflüssig: auf den ersten 50 Seiten geht es beispielsweise gar nicht um das Haus, sondern um Franziskas und Carstens Leben davor und um ihre Beziehung. Hat mich persönlich leider nicht so angesprochen. Die Beschreibungen diverser Reisen und Partys hätte ich auch nicht gebraucht, stattdessen lieber mehr Infos über das Leben im Wald. Auch hätte das Buch gerne länger sein können, 250 Seiten für über 10 Jahre, da kommt es schon zu großen Zeitsprüngen. Was mir auch sehr gefehlt hat waren Fotos, die gehören bei so einem Buch einfach dazu.

Fazit: Ein schönes Buch über die Liebe zur Natur und die Verwirklichung von Träumen. Für die Bestnote reicht es leider nicht ganz.