Rezension

Neues Lieblingsbuch!

Für immer Rabbit Hayes - Anna McPartlin

Für immer Rabbit Hayes
von Anna McPartlin

Bewertet mit 5 Sternen

Mia Hayes, die von allen nur Rabbit genannt wurde, ist verstorben. Ihre Krebserkrankung war stärker als sie und nun klafft in der wunderbaren Familie Hayes eine große Lücke. Ihre Eltern, Geschwister, Freunde und vor allem ihre Tochter leiden sehr unter dem Verlust der liebenswerten Frau. Nun müssen sie das geliebte Familienmitglied für immer verabschieden und sich im Leben ohne Rabbit zurechtfinden. Während Bruder Davey für Rabbits Tochter Juliet auf Rabbits Wunsch sorgen soll und sich überfordert fühlt, bekommt ihre Schwester Grace eine Hiobsbotschaft. Sie trägt das Gen, welches den Krebs stark begünstigt…

Zuerst habe ich mich total gefreut, als ich sah, dass es einen weiteren Teil zur Familie Hayes geben wird, denn sie waren mir alle ans Herz gewachsen. Allerdings hatte ich so meine Sorgen, dass es nach dem ersten tollen Band nur eine schnell aufgewärmte Geschichte sein könnte. Zum Glück haben sich die Sorgen in keiner Weise bestätigt, ganz im Gegenteil. Obwohl ich „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ direkt nach Erscheinen gelesen hatte – also vor gut fünf Jahren – hatte ich das Gefühl, dass ich alle Personen noch kenne, als hätte ich den Vorgänger erst vor wenigen Tagen beendet. Die ganzen Charaktere waren noch so präsent, die Geschichte setzt genau da an, wo die andere aufgehört hat und der Humor ist noch genauso gelungen, entsprechend habe ich das Buch nicht gelesen, sondern die etwas mehr als 500 Seiten in zwei Tagen gelesen. Dieses Buch legt man nicht einfach mal zwischendurch zur Seite, denn es ist viel zu fesselnd geschrieben, um nicht immer und immer weiterzulesen. Wie gewohnt wird das Geschehen aus diversen Perspektiven beleuchtet, sodass man jeden einzelnen Charakter und sein Verhalten gut nachvollziehen kann.

Das Thema ist schwierig und es gibt zahlreiche Momente, die wirklich einfach nur traurig sind und nachdenklich machen. Doch diese Familie schafft es immer wieder dem Leser auch ein Schmunzeln, nicht selten sogar ein Lachen zu entlocken. Gerade Mutter Molly mit ihrer frechen Schnauze (das kann man einfach nicht gewählter ausdrücken *g*) bringt immer wieder gute Aktionen, dabei geht es ihr emotional immer und immer schlechter.  Auch Graces Geschichte macht sehr nachdenklich und man setzt sich unweigerlich damit auseinander, ob man es wissen wollen würde und was man tun würde, wenn man dieses Gen trägt. Die Trauerarbeit der gesamten Familie hat mich manches mal ganz schön schlucken lassen, das Ganze wirkt so authentisch und lebensnah, dass es einfach beeindruckt. Ich möchte gar nicht mehr verraten – lest einfach selbst!

Ich würde zwar empfehlen zuerst „Die letzten Tage von Rabbit Hayes“ zu lesen, aber auch unabhängig davon sollte man alles sehr gut verstehen können. Allerdings fehlt dann zu Beginn dieses gewisse Etwas, diese unmittelbare Verbindung zu den Charakteren, die mir so gut gefallen hat.

Die Autorin hat meine Erwartungen und Hoffnungen übererfüllt und mich emotional ganz schön mitgenommen. Ein neues, sehr berührendes Lieblingsbuch, welches ich gerne empfehle!