Rezension

Never judge a book by its cover!

White Hot Kiss (The Dark Elements, Book 1) - Jennifer L. Armentrout

White Hot Kiss (The Dark Elements, Book 1)
von Jennifer L. Armentrout

Bewertet mit 4 Sternen

So meine Lieben. Heute machen wir das mit der Rezension mal ein bisschen anders als sonst. Es gibt ein bisschen mehr Gelaber im Voraus, weil man das bei diesem Buch einfach machen muss. Es geht heute um das Buch White Hot Kiss von Jennifer L. Armentrout. Ich habe ja Obsidian von ihr gelesen und fand ihren Schreibstil und ihre Ideen ziemlich gut, weswegen ich im Anschluss mal geschaut habe, was die gute Frau denn sonst noch so für Bücher geschrieben hat. Dabei bin ich über White Hot Kiss gestolpert, habe es aber allein aufgrund seines Covers ignoriert. Seht selbst:

White Hot Kiss. Ein halb nackiger Kerl und eine Frau, die den Kuss von besagtem halb nackigem Kerl scheinbar kaum erwarten kann. Was hat klein Lisa da gedacht? Genau: Das sieht nach erotischem Firlefanz aus, auf den ich keine Lust habe. Versteht mich nicht falsch, mit Sex in Büchern habe ich kein Problem, aber wenn es außer dem keine Themen im Buch gibt und der Plot drumherum einfach nicht vorhanden ist, kann ich damit nichts anfangen. Das Buch war also für mich schon erledigt.
Tja, und dann habe ich eines Tages, aus welchen Gründen auch immer, doch einen Blick auf die Beschreibung geworfen. Und was ich da gesehen habe hat mich doch sehr überrascht:

Dämonen. Gargoyles... White Hot Kiss ist kein Erotikroman, sondern eine wirklich gut getarnte YA-Urban-Fantasy Story!  Wer hätte das gedacht. Da hat sich klein Lisa dann schnell die Kindle Version geholt, die einfach unschlagbar günstig war (nach den ganzen Berichten über Amazon habe ich da aber auch ein klein wenig ein schlechtes Gewissen...) Eigentlich wollte ich das Buch gar nicht so schnell lesen, aber ich war im Urlaub und hatte mein Printbuch vergessen, weswegen ich dann kurzerhand auf White Hot Kiss umgestiegen bin. Tja, was soll ich sagen. Bereits nach den ersten Seiten war ich Feuer und Flamme!

White Hot Kiss war von der ersten Seite an mitreißend und einfach nur super witzig! Layla, die Protagonistin, ist nicht auf den Mund gefallen und hat einen sehr sympathischen Humor. Ich mochte sie gleich und habe mich auf den ersten Seiten bereits mir ihr in das erste kleine Abenteuer gestürzt. Layla kann Dämonen "taggen", damit diese später von den Warden erkannt und im schlimmsten Falle beseitigt werden können. Sie selbst ist halb Dämon, halb Warden, deren wahre Gestalt die von Gargoyles ist. Weder die eine noch die andere Seite ist bei ihr dominant, sie kann sich auch nicht verwandeln und wird im Hause der Warden eher nur gedudlet, als dass sie willkommen ist. Ihre Situation ist nicht leicht, dennoch beweist sie Charakterstärke und versucht sich so gut wie möglich zu verhalten.

Was nach dem Auftauchen von Roth nicht gerade einfach ist. Roth ist ein Dämon und erfüllt wohl jedes Sexy-Bad-Boy Klischee das man sich vorstellen kann. Dennoch fand ich ihn wirklich interessant, vor allem seine Tattoos, die ein Eigenleben entwicken können. Wie zum Beispiel eine äußerst sympathische Schlange namens Bambi und ein paar kleine Fellbälle... Ob nun also Klischee oder nicht, Roth bringt Schwung in das Ganze. Er versteht ihre dämonische Seite und Layla wird der Konflikt der in ihr wabert wieder richtig bewusst. 

Neben Laylas innerem Konflikt herrscht auch in der normalen Welt Aufruhr, der etwas mir ihr zu tun hat. Ich muss sagen, ich fand die Entwicklungen sehr aufregend und die Idee dahinter wirklich gelungen. Ich mag ja normalerweise so dieses Himmel / Hölle Denken nicht, aber in White Hot Kiss konnte ich mich ganz gut damit anfreunden. Ist ja nur eine Geschichte. Die Außeinandersetzung zwischen den Warden (keine Ahnung wie man das gescheit auf Deutsch sagt) und den Dämonen sorgt für eine Menge Spannung im Buch und durch die verschiedenen Blickwinklel ist Gut und Böse nicht ganz so eindeutug trennbar. Ich jedenfalls klebte förmlich an den Seiten... also am Display und habe jede neue Entwicklung mitgerissen verfolgt. Und das Ende... oh das ist so gemein!

So ganz ohne Erotik kommt das Buch aber auch nicht aus. Neben dem (fast schon obligatorischen) Liebesdreick kommt es zu durchaus "heißen" Szenen zwischen Layla und Roth. Ich fand sie gut, aber manchmal hatte ich das Gefühl, dass Roth nicht mit Layla reden kann, wenn er sie nicht mindestens mit einer Hand irgendwo berührt. Ob Haare, Wange oder Hüfte. Mir wäre er ja zu aufdringlich, aber gut. Die beiden haben mir zusammen gut gefallen, obwohl auch Zayne eigentlich ein echt netter Typ ist. Aber die netten Jungs haben in YA-Büchern wohl leider immer schlechtere Karten. 
Neben der "Liebesgeschichte" kommen Laylas Entwicklung und die sich anbahnende Außeinandersetzung aber nicht zu kurz. Es müssen Fragen beantwortet, Rätsel gelöst und eine Menge böser Kreaturen bekämpft werden. Für mich richtig gute Urban Fantasy! Stellweise wurde ich an Die Dämonenfängerin und Ewiglich die Sehnsucht erinnert, da sich dort einige Aspekte wiederfinden. Fans dieser Bücher könnten sich also auch dieses Buch mal genauer ansehen. 

Fazit

White Hot Kiss hat mich überrascht. Es beinhaltet eine humorvolle, spannende und prickelnde Urban Fantsy Geschichte, die ich begeistert gelesen habe. Ein typischer Fall von Never Judge a Book by its Cover, würde ich mal sagen.