Rezension

New Adult-Roman über die Erste Liebe und das Erwachsenwerden, der viele schwerwiegende Themen beinhaltet - ein wenig melodramatisch.

Wenn Donner und Licht sich berühren - Brittainy C. Cherry

Wenn Donner und Licht sich berühren
von Brittainy C. Cherry

Bewertet mit 4 Sternen

Jasmine und Elliott verlieben sich im Alter von 16 Jahren in New Orleans in einander. Sind sind von Grund auf verschieden, jedoch beide Außenseiter an der Schule und haben eine gemeinsame Leidenschaft: die Musik, vor allem Jazz und Soul. 
Jasmine leidet unter ihrer ehrgeizigen Mutter Heather, die ihrer Tochter ihre Träume aufzwingt. Heathers Karriere als Sängerin ist gescheitert, weshalb sie alle Hoffnung in Jasmine setzt, eine erfolgreiche und berühmte Popsängerin zu werden. Sehnsüchtig nach Liebe unterwirft sich Jasmine dem Willen ihrer Mutter und verlässt für sie sogar die amerikanische Musik-Metropole, um in Europa Fuß zu fassen. 
Jasmine und Elliott schreiben sich E-Mails, aber nach einem tragischen Ereignis, das Elliott emotional erkalten lässt, hört Jasmine plötzlich nichts mehr von ihrem Freund. Sechs Jahre später sehen sie sich in New Orleans wieder. 

"Wenn Donner und Licht sich berühren" ist ein New Adult-Roman über die Erste Liebe und das Erwachsenwerden, der viele schwerwiegende Probleme beinhaltet. Er handelt von Mobbing, sexuellen Übergriffen, Tod, Trauer und Einsamkeit. Vor allem Elliott ist vom Schicksal gebeutelt und macht während der Geschichte eine enorme Veränderung durch. Vom sensiblen, stotternden Saxophon-Spieler wird er zu einem kaltherzigen, oberflächlichen Kraftprotz, der die Menschen auf Distanz hält. 
Der Roman trieft von Emotionen - alle Charaktere sind nahe am Wasser gebaut - und ist für mein Empfinden an mancher Stelle zu melodramatisch geschrieben. Jasmine und Elliott sind komplexe, vielschichtige Charaktere, während die Nebencharaktere dagegen übertrieben klischeehaft dargestellt werden. Auch die Probleme, mit denen sich die Protagonisten konfrontiert sehen, bleiben nur oberflächlich und lösen sich am Ende ohne großes Zutun der Protagonisten allzu einfach in Wohlgefallen auf. Die große Liebe zwischen Jasmine und Elliot hatte als 16-Jährige Potenzial, wurde aber zu schnell wieder unterbrochen. Nach sechs Jahren konnte ich vor allem aufgrund der drastischen Veränderung von Elliott keine gemeinsame Basis für eine Liebe zwischen den beiden empfinden. 

Der Roman ist lebendig und abwechslungsreich geschrieben und durch den Perspektivwechsel verfolgte ich beide Schicksale mit Interesse. Anders als erwartet, steht die Liebesgeschichte zwischen den Protagonisten allerdings nicht im Vordergrund und konnte mich emotional auch nicht packen. Die Probleme der beiden wiegen dafür zu schwer. Die Liebe zur Musik ist dagegen auf jeder Seite spürbar. 
Für die Zielgruppe von Leserinnen ab 16 Jahren, die gerne über gequälte Seelen lesen und es bis zum ersehnten Happy End melodramatisch mögen, dürfte das Buch genau das Richtige sein.