Rezension

New York einmal anders erleben

Stadtnomaden - Christina Horsten, Felix Zeltner

Stadtnomaden
von Christina Horsten Felix Zeltner

Bewertet mit 5 Sternen

„Stadtnomaden Wie wir in New York eine Wohnung suchten und ein neues Leben fanden“ ist ein autobiografischer Roman von den beiden Journalisten Christina Horsten und Felix Zeltner.

Nachdem Christina und Felix mit ihrer kleinen Tochter Emma ihre bisherige Wohnung in Manhattan wegen einer Mieterhöhung verlassen müssen, starten sie in ein ungewöhnliches Projekt. Sie beschließen ein Jahr lang jeden Monat in eine andere Wohnung zu ziehen und lernen so New York von allen Seiten kennen. Ein Jahr heißt es nun Monat für Monat Koffer packen und eine neue Bleibe suchen. Dabei lernen sie eine Menge höchst unterschiedlicher Menschen kennen und machen viele interessante Bekanntschaften.  

Das Buch ist äußerst abwechslungsreich, was zum Einen an den vielen interessanten und zum Teil auch unglaublichen Erfahrungen liegt und zum Anderen daran, dass Felix und Christina im Wechsel berichten und dies auf eine sehr unterschiedliche Art und Weise machen. Während aus Christina das Leben heraussprudelt, sind die Kapitel von Felix sachlicher und informativer.

Zu Beginn hatte ich gedacht, dass es gerade für Emma sehr schwierig sein muss, sich immer wieder auf eine neue Unterkunft einzustellen, da gerade Kinder einen festen Bezugspunkt brauchen. Aber diesen findet sie in ihrem Kindergarten, den sie durchgängig besucht.

In jedem neuen Viertel sind die Autoren sehr bemüht Kontakte zu knüpfen, sie veranstalten Partys zu denen sie ihre Nachbarn einladen, besuchen Restaurants und Cafés der Umgebung und nutzen die Sportmöglichkeiten. Oft habe ich mich gefragt wie viele Stunden die Tage der beiden haben, dass sie neben der Arbeit, den Fahrten von und zum Kindergarten  so viel Zeit für soziale Kontakte hatten. Aber sie beschränken sich eben einfach auf das Wesentliche im Leben, was ich abgesehen von dem Umzugsstress, den das Projekt mit sich gebracht hat, beneidenswert finde.

Es sind nicht nur die Erfahrungen von Christina und Felix, die das Buch lesenswert machen, auch die Informationen über New York, die krassen Gegensätze zwischen Arm und Reich sowie das doch recht komplexe Thema der Gentrifizierung spielen dabei eine Rolle.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, es war ungewöhnlich, einzigartig und unterhaltsam.