Rezension

Niam seine Mission

Mission Afrikakonferenz
von H. G. Schulz

Bewertet mit 5 Sternen

Der Autor H. G. Schulz beschreibt in seinem Buch "Mission Afrikakonferenz: Tatort Berlin" die Flucht eines Afrikaners aus dem Kongo bis nach Berlin, seine Zeit im Aufnahmelager und wie es danach für ihn weitergeht.

Im Hintergrund steht dabei die Konferenz von 1885, bei der Afrika an die Kolonialmächte aufgeteilt wurde. 

Niam wächst bei seinem Onkel auf und der plant akribisch dessen Flucht nach Deutschland, damit er dort auf das damals geschehene Unrecht aufmerksam macht und die Menschen aufrüttelt. Aber ist er dazu in der Lage?

Das Buch öffnet einem die Augen, welches weitverzweigte Geschäft hinter der ganzen Flüchtlingswelle steht. Wieviel Geld von skrupellosen "Geschäftsleuten" damit verdient wird, welche die Not der Menschen ausnutzen. Die Versprechen die ihnen gemacht werden, von einem sorglosen Leben in Europa, und die sich dann mit der harten Realität konfrontiert sehen. Aufnahmelager, in denen eine eigene Herachie herrscht, die nichts mit den glänzenden Zukunftsaussichten zu tun haben.

Und welche Auswirkungen diese Konferenz für den afrikanischen Kontinent hatte und heute noch hat.

Der Autor versteht es wunderbar Niams Geschichte und die Hintergründe zu dessen Mission zu erzählen und den Leser an sein Buch zu fesseln. Er schildert eindrucksvoll das Leben des jungen Mannes, die Schwierigkeiten auf der Flucht und die Erfahrungen die er in Deutschland macht. Die Probleme und Perspektivlosigkeiten, der Fremdenhass und die Hoffnung.

Der Titel des Buches erschließt sich dem Leser im Laufe der Geschichte und ist gut gewählt. Vielleicht erweckt er bei einigen einen falschen Eindruck, aber wenn man das Buch gelesen hat versteht man den Sinn dahinter! Ich kann das Buch nur weiterempfehlen!

Noch am Rande...die Hardcoverausgabe ist wunderschön!