Rezension

Nicht das beste Buch der Autorin

Das Leuchten unserer Träume - Dani Atkins

Das Leuchten unserer Träume
von Dani Atkins

Bewertet mit 3 Sternen

Lucy ist eine sehr starke, wenn auch leicht naive Protagonistin. Der Leser reicht ihr die Hand und begleitet sie durch die Schwärze des Himmels, bis die Sonne den Horizont wieder erleuchtet. Dani Atkins hat sie außerordentlich gut gezeichnet. Was mir an der Hauptfigur besonders gut gefiel ist ihre Entwicklung. Am Anfang noch am Boden zerstört, mit nichts als das, was sie am Leib trägt, entwickelt sie sich zum ganzen Gegenteil. Der Weg dorthin ist zwar ein steiniger, aber ein einigermaßen nachvollziehbarer.
Während ich Lucy gleich in mein Herz geschlossen habe, hatte ich bei Ben so meine Schwierigkeiten. Er ist schwer durchschaubar. Auf jeder weiteren Seite wurde er mir suspekter. Wirklich leiden konnte ich ihn nie. Er ist in meinen Augen zu überzeichnet und zu gut und perfekt um wahr zu sein. Wichtig zu erwähnen ist, dass Ben es schafft Lucys Mauern zum Einsturz zu bringen. Allerdings muss ich im Gegenzug auch ein großes Manko dieses Buches aufzeigen: Ich habe keinen blassen Schimmer, wie er das geschafft hat. Ich fand es eher erschreckend, wie er überall auftauchte und sich förmlich aufgedrängte. Mir ist es ein absolutes Rätsel, warum sich Lucy irgendwann in ihn verliebt. Ich wäre glaub ich wohl eher davon gelaufen.

„Manchmal muss man aus dem Hamsterrad ausbrechen, um zu erkennen, dass es wichtigere Dinge im Leben gibt als die Arbeit“ […]
Zitat aus: "Das Leuchten unserer Träume"

An dem Schreibstil der Autorin ist absolut nichts auszusetzen. Ich habe mich wie gewohnt in ihren Sätzen verloren und auch das ein oder andere schöne Zitat gefunden. Bedauerlicherweise konnte mich die Geschichte im Ganzen aber nicht wirklich überzeugen. Der Plot ist gut, keine Frage, aber die Umsetzung war mir zu überspitzt, zu konstruiert und viel zu vorhersehbar. Man kommt schon sehr früh auf das Ende des Buches, was natürlich keinen Platz mehr für Überraschungen zulässt. Es plätscherte alles so vor sich hin. Hier hätte ich mir mehr Spannung gewünscht.
Zu guter Letzt der wichtigste Punkt: Mir haben die großen Gefühle gefehlt. Dani Atkins stand für mich immer in Verbindung mit Emotionen und Tränen, wenn ich ihre Bücher gelesen habe. Dieses Mal war davon jedoch leider  nur wenig, bis gar nichts zu spüren.

Fazit:
Selbst die wirklich starke Protagonistin kann mich nicht darüber hinwegtrösten, dass ich die Geschichte im Allgemeinen viel zu überzogen und auch zu vorhersehbar fand.  Ich habe bis zuletzt auf die großen Gefühle gewartet, sie jedoch nicht bekommen, was bei einer solchen Thematik mehr als schade ist. „Das Leuchten unserer Träume“ ist nicht das beste Buch von Dani Atkins, aber „okay“.

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