Rezension

Nicht das, was es vorgibt zu sein

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
von Paula Hawkins

Bewertet mit 2.5 Sternen

Eine echte Zugfahrt ist spannender

Cover: Die angenehme Schriftgröße und das etwas größere Format mag ich schon mal recht gerne. Das Cover ist vor allem eines: schwarz. Man kann also düstere, spannende Stimmung erwarten. Der Titel ist unscharf, wie etwas, das schnell an einem vorbeizieht. Dazu im Hintergrund noch ein Zug. Wobei ich den Zug nicht erkannt hätte, wenn ich nicht dank dem Titel wüsste, dass es sich um einen Zug handeln müsste... Auf der Rückseite ist der Zug dann aber nochmal deutlicher abgebildet. Alles ist sehr einfach gehalten. So in etwa, als würde sich eine Bedrohung im alltäglichen Leben breit machen. Trotz der Schlichtheit (oder gerade deswegen) ein Cover, das auffällt. Ich mag's. :)

Inhalt: Rachel pendelt jeden Morgen mit dem gleichen Zug in die Stadt und hält an der selben Stelle. Dort schaut sie in die Gärten, beobachtet ein Paar. Doch eines Tages scheint etwas nicht zu stimmen...

Eigene Meinung: Es ist sehr einfach geschrieben und ehrlich gesagt hat mich Rachel von Anfang an genervt. Auch die anderen Charaktere stehen ihr da in nichts nach. Zudem ist der Schreibstil so monoton, dass alle gleich klingen und die Geschichte nur plätschernd erzählt wird. Leider ist meine Erwartung auch nicht erfüllt worden, dass mehr (oder alles) im Zug spielen würde. Vieles an der Story habe ich mit einem negativen Stirnrunzeln gelesen. Man kommt schnell durch mit dem Buch, aber nur sehr langsam weiter in der Geschichte.

Fazit: Ich gebe dem Buch 2 1/2 Sterne, also ein Mittelmaß. Viele, viele Dinge haben mich gestört: Schreibstil, Charaktere und Story. Also genau die Zutaten, die stimmen sollten. Trotzdem kann man es gut und schnell lesen, wenn man sich damit abfindet, dass es oberflächlich ist. Warum ein Hype entstanden ist, kann ich absolut nicht nachvollziehen, da ich nichts Besonderes aus dem Buch ziehe. Spannung? Für mich absolute Fehlanzeige, das ist kein Pageturner. Der Schreibstil ist äußerst monoton und lässt alle Charaktere gleich klingen. Das Ende ist nach dem letzten Drittel auch keine Überraschung mehr. Was ich mochte, ist, dass ich am Anfang auf eine falsche Fährte gelockt wurde. Allerdings macht es das dann so, dass ich jetzt eher unstimmig mit der Geschichte hadere.

Ich habe allgemein etwas anderes von dem Buch erwartet und gedacht, dass der Zug bzw. die Zugfahrten eine größere Bedeutung haben. Titel und Cover verzerren das Bild etwas und passen meiner Meinung nach nicht wirklich zur Geschichte, da der Zug nur eine untergeordnete, zufällige Rolle spielt. Es ist nicht das, was es vorgibt zu sein. Eine Pageturner-Atmosphäre kam für mich nie auf. Es gab zu wenig Normalität in den Charakteren und auch der Story. Das Ende konnte es für mich jetzt leider auch nicht rausreissen. Der Schreibstil blieb auch hier recht oberflächlich. Nachdem ich das Buch weggelegt habe, habe ich ein Gefühl von Unstimmigkeit im Bauch gehabt. Irgendwie hat die Geschichte nicht für mich gepasst...

Insgesamt gesehen war ich doch recht enttäuscht von dem Buch. Schade!