Rezension

Nicht der beste Laymond - aber unterhaltsam

Die Klinge - Richard Laymon

Die Klinge
von Richard Laymon

Bewertet mit 3 Sternen

Albert ist jung und hat ein Problem mit Frauen. Doch selbst für ihn gibt es einen Weg seinen Spaß mit Frauen haben zu können. Nachdem er bei einer Prostituierten nicht zum Schuß kommt weil ihm das nötige Kleingeld fehlt findet er einen neuen Weg - sein Klappmesser.

Das Gefühlt mit der Klinge in das Fleisch einer anderen Person einzudringen, insbesondere bei Frauen, löst in ihm stärkere Erregung aus, als der sexuelle Akt selbst. So macht er sich auf einen Streifzug durch die USA. Immer auf der Flucht davor entdeckt zu werden und auf der Suche nach seinem nächsten schönen Opfer.

Währenddessen stehen andern Orts die Planungen für die Halloween Party der Lehrergemeinschaft bereits im Endspurt. Doch wer genauer hinter diese Gemeinschaft blickt kann erkennen, dass hier nicht alles so perfekt ist wie es schein. Im Hinterfeld stehen Ehen vor dem Aus und Lehrer versuchen ihre heimlichen Gelüste zu unterdrücken. Alles nur für das eigene perfekte Leben.

Doch was passiert wenn Albert auf seiner Reise plötzlich auf die Halloween Gemeinschaft trifft?

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Ich habe mich wirklich auf diesen Laymon gefreut. Nach "Die Familie" war mir wieder die Lust nach subtilem klassischen Horror. Den bekommt man hier auch, allerdings nicht ganz so subtil.

Albert findet sehr schnell Gefallen am schnellen und blutigen Töten. Seine einzige Waffe ist sein Klappmesser oder falls es dieses nicht zur Hand zur haben sollte ein anderes Messer in Reichweite. Jedoch tötet er immer so schnell und ungehalten, dass man kaum wirklich dazu kommt Horror zu empfinden. Sobald er sein nächstes Opfer auserkoren hat weiß man ziemlich genau was passieren wird und ist somit vorgewarnt. 

Wer ein sonderlich leichtes Gemüt hat was blutiges erstechen von Personen angeht, der wird wahrscheinlich trotzdem seine Probleme mit den Beschreibungen haben. Echte Horror und Thriller Fans sehen das wahrscheinlich als die leichtere Kost.

Inzwischen spielen sich im Vorfeld zur Halloween Party eher die typischen amerikanischen Familien Dramen ab. Da haben Eheleute keinen Bock mehr aufeinander und es wird betrogen was das Zeug hält. Ganz interessante Intrigen aber kein Horror.

Darum ist es auch nicht der beste Laymon den ich bis jetzt gelesen habe. Ein wenig fehlt die Spannung und der wirkliche unter die Haut kriechende Horror. Es gibt keine großen Fragezeichen die ganze Zeit - es ist von Anfang an klar, wer hier welchen Schaden hat und der Bösewicht ist. Das eizige was sich erst Stück für Stück aufdeckz ist der Weg, der beide Geschichten zusammenführt.

Was mich dann allerdings zumindest ein bisschen positiv überrascht hat, ist der Epilog. Ich will hier nichts verraten, allerdings darf man sich hier auch wenige Seiten freuen, die mal eine etwas andere Wendung zum Schluss geben.

Nicht der richtige Horror den man sich von Richard Laymon erwaret - aber gute spannende Unterhaltung für zwischendurch.