Rezension

Nicht die beste Wahl

The Second Princess. Vulkanherz -

The Second Princess. Vulkanherz
von Christina Hiemer

Bewertet mit 3 Sternen

Die Geschichte einer Prinzessin auf einer Karibikinsel mit einem mysteriösen Schicksal klingt doch eigentlich wirklich toll, könnte aber vielleicht doch nicht die beste Wahl sein.

Saphina wächst als jüngste von drei Schwestern in einer von Frauen regierten Dynastie auf einer Karibikinsel auf. Sie führt ein überaus behütetes Leben, bis ihre liebste Schwester und beste Freundin kurz vor der Hochzeit ihrer ältesten Schwester ums Leben kommt. Plötzlich deutet alles darauf hin, dass Saphina die Erfüllung eines dunkles Schicksal geerbt hat.

Die Geschichte bringt viel Potential mit: exotisches Setting, großes Drama, dunkle Geheimnisse und eine fantastische Bedrohung. Und doch stimmt so vieles nicht.

Zunächst einmal ist das Setting so gar nicht ausgereift: Die Karibik spielt keine größere Rolle, der Erzählung nach könnte die Geschichte in jedem x-beliebigen Land spielen. Mir fehlten typische Stilelemente, die die Geschichte hätten lebendig wirken lassen.

Der größte Knackpunkt war allerdings die zeitliche Einordnung. Der anfänglichen Beschreibung nach habe ich die Geschichte sofort ins viktorianische bzw in die vor-technische Ära eingeordnet. Umso verblüffter war ich, als plötzlich die Rede von Fernseher und Kameras war. Auch hier fehlte mir einfach das Feingefühl der Autorin für Beschreibungen.

Auch die Figuren können mich nicht so ganz überzeugen. Bis auf Saphina erfährt man von allen Figuren zu wenig um sie wirklich lebendig wirken zu lassen. Sie scheinen austauschbar, schablonenhaft und zweidimensional, und verschwinden ganz schnell in der Versenkung sobald sie nicht mehr benötigt werden. Ähnlich wie der Geschichte im Ganzen, fehlen den Figuren einfach ein paar mehr beschreibende Hintergrundinfos.

Einzig über Saphina erfährt man ein paar Details mehr, nicht dass sie das deshalb sympathischer oder nahbarer wirken würde.

Das einzig Positive sind die Wendungen und Enthüllungen, die einen auf den letzten Seiten doch noch in Erstaunen versetzen können.

Insgesamt gefällt mir die Idee der Geschichte wirklich gut, nur die Umsetzung ist wenig gelungen und hätte dringend ein paar Seiten mehr gebraucht, um dieser Idee Leben einzuhauchen.