Rezension

Nicht durchweg hochspannend, macht aber immer noch neugierig auf den nächsten Band

Whisper Island - Feuerbrandung - Elizabeth George

Whisper Island - Feuerbrandung
von Elizabeth George

Um was geht es im dritten Band dieser Reihe?
Achtung, da es sich hier um den dritten Band einer Reihe handelt, sind Spoiler möglich!
Becca, die auf der Flucht vor ihrem Stiefvater ist, hat sich in Whisper Island recht gut eingelebt. Dies ändert sich jedoch, als ein Brandstifter auf der Insel sein Unwesen treibt und Becca in der Lokalzeitung fotografiert wird. Damit ist sie im Internet auffindbar und ihr Geheimnis droht stärker denn je aufzufliegen.

Die Handlung
beginnt zunächst recht spannend, da sie aus der Sicht eines Brandstifters erzählt wird. Die Perspektive wechselt jedoch recht schnell zu Becca und den anderen Bewohnern und verläuft dann zunächst einmal für recht lange Zeit in ziemlich ruhigen Bahnen. Viel mehr konzentriert sich die Geschichte im dritten Band auf die anderen Bewohner statt um Becca und vor allem das Rätsel um die gelegten Feuer stellt sich in den Vordergrund.
Durch ein Foto in der Lokalzeitung droht auch Beccas Geheimnis mehr denn je aufzufliegen und doch bekommen wir eher nur am Rande etwas mehr Einzelheiten zu unserer Protagonistin.
Das fand ich persönlich sehr schade, denn auch wenn mir bewusst ist, dass es sich hier um eine Reihe handelt, erwartete ich doch, so langsam endlich etwas mehr über Beccas Familie zu erfahren.
Somit verläuft die Handlung recht ruhig und nimmt im Grunde genommen erst im letzten Drittel wirklich Fahrt auf, um so richtig spannend zu werden.

Die Figuren
fand ich wieder sehr interessant. Die Autorin beschreibt die Bewohner von Whisper Island sehr ausgeprägt und verleiht ihnen verschiedene Charaktereigenschaften. Becca bleibt zwar die Protagonistin, jedoch rücken viele andere Personen in dieser Handlung in den Vordergrund.
Zum Beispiel lernt der Leser Isis und ihren Bruder kennen, mit denen sich die Geschichte hauptsächlich beschäftigt.
Auch Seth und Derric sowie ein Musiker rücken in den Vordergrund und wirken durch ihre Schicksale und Pläne sehr interessant.

Der Schreibstil
ist wie bisher aus den anderen beiden Bänden gewohnt, leicht zu lesen. Der Spannungsbogen kann zwar nicht durchweg aufrechterhalten werden, dennoch besticht die Autorin durch interessante Charaktere und einer gelungenen Beschreibung des Handlungsortes.

Fazit:
Ich mag diese Insel-Reihe und hatte ehrlicherweise gehofft, endlich etwas mehr über Beccas Familie zu erfahren. Diese Erwartungen wurden leider auch nicht im dritten Band erfüllt, dennoch gefiel er mir gut, denn die verschiedenen Schicksale einzelner Inselbewohner und die eigentliche Geschichte um den Brandstifter, waren sehr interessant. Whisper Island – Feuerbrandung ist zwar nicht durchweg spannend und konzentriert sich weniger auf Becca, dennoch macht er neugierig genug um an dieser Reihe dranzubleiben und weiter darauf zu hoffen, dass wir zumindest im nächsten Band mehr über Becca und ihre Mutter erfahren.
© Michaela Gutowsky