Rezension

Nicht für jedermann

Wenn die Gondeln untergehen - Stefan Maiwald

Wenn die Gondeln untergehen
von Stefan Maiwald

Bewertet mit 3 Sternen

"Ein Venedig-Krimi mit Charme, Witz und ganz viel Sprizz", so bewirbt dtv die Originalausgabe von Stefan Mailwalds Roman "Wenn die Gondeln untergehen". versprchene Rezeptur aus Spannung und Komik geht aus meiner Sicht aber nicht auf, der Humor ist mir zu aufgesetzt, die Spannung ist allenfalls lauwarm. Aber das ist mein persönlicher Eindruck, und der ist eben subjektiv, der Funke ist einfach nicht übergesprungen. Immerhin, ich habe das Buch zu Ende gelesen (was vielleicht auch am Mangel von "kriminellen" Alternativen liegt, da ich ansonsten nur Fachliteratur auf meinem Lesetisch habe).

Zum Fall: In Venedig ereignen sich an einem Tag drei merkwürdige Vorfälle mit Prominenten. Zufall oder Absicht? Das ist zunächst unklar, aber es gibt eine vage Spur, die zur sogenannten "grauen Eminenz" führt, einem Kunstsachverständigen, der in seiner Zeitschrift eine vage Drohung gegen den Massentourismus, der für Venedig Fluch und Segen zugleich ist, ausgesprochen hat. Will man mit Anschlägen auf prominente Venedig-Gäste vom Besuch der Stadt abschrecken? Da die "graue Eminenz" nichts von der italienischen Polizei hält und dementsprechend diese nichts von einem Verhör hält, wird ein deutscher Kommissar, der auf Kunstfragen spezialisiert ist und der der grauen Eminenz einmal aus einer Bredouille geholfen hat, zur Unterstützung angefordert. Dieser, eher Typ graue Aktenmaus, muss mit einer natürlich bildhübschen Majorin der Carabinieri ermitteln, was ihm dazu verhilft, in so ziemlich jedes Fettnäpfchen zu treten, dass sich am Wegesrand anbietet. Erschwert wird seine Arbeit noch dadurch, dass ihn sein besserwisserischer Vater unaufgeordert vor Ort unterstützen möchte, Stoff für zahlreiche Slapstickeinlagen, die, wie gesagt, bei mir nicht zünden. Darüber dümpelt der Fall dann so vor sich hin, und irgendwie sit der Durchbruch, der dann zu einem dramatischen Showdown fürhrt, auch nicht so ganz nachvollziehbar. Insofern kann ich nur eine begrenzte Leseempfehlung aussprechen.