Rezension

Nicht ganz das, was ich erwartet habe.

Die Farben des Blutes, Band 1: Die rote Königin
von Victoria Aveyard

"Du bist jetzt rot im Kopf und silbern im Herzen"

~~Mare lebt in einer Welt, die durch die Farben des Blutes bestimmt wird- Rot und Silber. Sie selbst ist eine Rote und damit dazu bestimmt den höher gestellten Silber- Elite zu dienen. Denn allein diese besitzen übernatürliche Kräfte. Doch als Mare bei der Arbeit in der Sommerresidenz der Königsfamilie in Gefahr gerät, rettet sie sich selbst durch besonderen Fähigkeiten, die sie als Rote doch eigentlich gar nicht besitzen dürfte. Um die aufkeimende rote Rebellion nicht noch mehr anzuheizen, wird Mare als verschollene Silber- Adelige ausgegeben und mit dem jüngsten Prinzen verlobt. In ihrer neu gewonnenen Stellung als Silber- Prinzessin versucht sie heimlich die Revolution zu unterstützen. Aber wie lange kann dieses Doppelleben gut gehen?

Zuallererst muss ich sagen, dass ich die Idee mit der Aufteilung der Menschen nach ihrem Blut wirklich interessant fand. Ich hatte direkt Assoziationen mit den verschiedenen Blutgruppen. Vor allem aber musste ich daran denken, dass man sagt der Adel würde blaues Blut besitzen. Das ist in der "Roten Königin" wirklich außergewöhnlich aufgegriffen worden. Ich habe bei der Lektüre eindeutig eine Kritik an der Monarchie gesehen.

Mare ist ein sehr sympathischer Charakter. Ich konnte sie von Anfang an in mein Herz schließen. Sie weiß wo ihr Platz ist in der Welt ist und versucht alles um ihre Lieben zu beschützen. Und nicht nur das: Sie riskiert auch alles, um allen Roten, die von den Silbernen so unterdrückt werden, ein besseres Leben zu ermöglichen. Die wichtigsten Charaktere rund um Mare, wie beispielsweise ihr Lehrer Julian, ihr Leibwächter, oder das Dienstmädchen Walsh oder die Prinzen Cal und Maven, sind besonders spannend. Denn sie alle verhalten sich nicht unbedingt ihrer Blutfarbe entsprechend. Ich finde es in Büchern immer besonders spannend, wenn die Einteilung nicht schwarz- weiß ist. Dennoch ist es schade, dass mir außer Mare niemand nahe gekommen ist.

Leider muss ich sagen, dass das Potential dieser Idee nicht so umgesetzt wurde, wie ich mir das gewünscht hätte. Während des Lesens musste ich außerdem ständig an die Selection- Reihe oder die Tribute von Panem denken. Die starken Parallelen haben mich sehr gestört. Aber für Fans dieser beiden Reihen, die etwas in dieser Richtung lesen möchten, ist diese neue Reihe Die Farben des Blutes sicher lesenswert.

Insgesamt eine spannende Idee, aus der man aber mehr hätte machen können. Für die beiden kommenden Bände wünsche ich mir mehr Selbstständigkeit in der Handlung und weniger Orientierung an anderen Reihen. Und auch genauer dargestellte Figuren. Und dann freue ich mich schon auf´s Weiterlesen :)

die rote