Rezension

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Nicht ganz einfach...

Das Leben, Zimmer 18 und du - Nancy Salchow

Das Leben, Zimmer 18 und du
von Nancy Salchow

Bewertet mit 4 Sternen

Der Schreibstil
Gleich zu Beginn ihres Buches stellt die Autorin klar, dass dieses Buch mehr eine Art Tagebuch ist, in dem sie ihre Vergangenheit zu verarbeiten sucht. Aus diesem Grund ist es völlig verständlich, dass es nicht der Schreibstil ist, der hier im Vordergrund steht, sondern die Emotionen. Und diese extremen Emotionen werden durch den mal nicht ganz so perfekten Stil nur unterstrichen. Als Leser fühle ich mich so direkter mit einbezogen und das ganze gewinnt noch einmal an Intensität.
Die Kurzweiligkeit des Buches rührt aber auch daher, dass der Schreibstil sehr sehr unterschiedlich ist. Zum einen ist da dieses tagebuchartige von der Autorin selbst, dann Tagebucheinträge ihrer Mutter in der Zeit, als ihr Bruder Im Krankenhaus ist, oder ein Streitgespräch zwischen ihrem Herz und ihrem Verstand...
Die Handlung
Innerhalb kurzer Zeit verliert Nancy Salchow ihren Zwillingsbruder Martin und ihre Mutter. Ein Schock! Doch das ist nur der Anfang, denn dieser Verlust treibt sie in die Depression, aus der sie allein nicht mehr entkommen kann. Aus diesem Grund beschließt sie, in die Klinik zu gehen. Und dort sieht sie ihn: Bastian. Seine eisblauen Augen und seine Geschichte, die ebenso bewegend wie ihre eigene ist, faszinieren sie von Anfang an. Dabei ist Nancy doch verheiratet... Doch zum ersten Mal in ihrem Leben fühlt sie sich wirklich verstanden...
Die Charaktere
Autorin Nancy Salchow verliert kurz hintereinander ihren Zwillingsbruder und ihre Mutter. Ihre Art, sonst immer in allem einen Sinn zu sehen wird dadurch so vehement blockiert, dass sie in eine Depression gerät. Sie weiß, nicht, mit wem sie reden und bei wem sie wirklich sie selbst sein kann. Sie weiß nur: Bei ihrem Mann geht das nicht. Viel zu oft ist er mit ihren Gefühlen überfordert und ignoriert sie dann einfach.
In der Klinik trifft sie Bastian. Er ist 50 Jahre alt und hat innerhalb einer Woche seine Frau und sein Haus verloren. Daraufhin verfiel er dem Alkohol. Erst nach mehrmaligem Hinweisen in der Klinik gelingt es ihm seinen Ärzten klar zu machen, dass er nicht einfach nur Alkoholiker ist, sondern dass es eine Depression ist. Und so spielt das Schicksal Schicksal und führt zwei Menschen zueinander...
Fazit
Ein berührendes und tiefgründiges Buch, das zeigt, dass man Licht manchmal erst sieht, wenn man die Dunkelheit kennt. Ich finde es wirklich mutig von der Autorin so offen mit ihrer Krankheit umzugehen. Das traut sich bei weitem nicht jeder!