Rezension

Nicht ganz mein Fall...

Manduchai - Die letzte Kriegerkönigin - Tanja Kinkel

Manduchai - Die letzte Kriegerkönigin
von Tanja Kinkel

Bewertet mit 3 Sternen

Asien im 15. Jahrhundert: In einer Zeit der Männer greifen zwei Frauen nach der Macht. Die Geschichte Chinas und der Mongolei wurde durch sie geprägt: Manduchai, Königin der Mongolen, Wan, die wahre Herrscherin auf dem Drachenthron. Sie sind die mächtigsten Herrscherinnen ihrer Zeit - zu einem hohen Preis: Manduchai muss sich gegen ungeheure Widerstände bis an die Spitze der Mongolenheere kämpfen. Ihr gefährlichster Rivale dabei ist ausgerechnet ihre große Liebe. Doch es gelingt ihr, und sie kann das Volk Dschingis Khans noch einmal zur alten Größe führen. Wan war zunächst die Kinderfrau des chinesischen Kaisers, dann seine Geliebte, ehe sie in den Rang der kaiserlichen Konkubine aufstieg und zur wahren Herrscherin Chinas wurde. Trotzdem musste sie tagtäglich um die Gunst des Kaisers gegen Eunuchen, Minister, Kriegsherren und junge schöne Rivalinnen kämpfen. Doch erst in Manduchai erkennt sie die ebenbürtige Gegnerin, die ihr gerade geformtes Reich gefährdet. So gibt sie den Neubau der total verfallenen großen Mauer in Auftrag. Als sich die Frauen nach Jahren der Intrigen und Kriege, nach Jahren des Mordens gegenüberstehen, wissen sie, dass es in ihren Händen liegt, ob das Töten weitergeht.

Ich habe recht lange gebraucht, um diesen historischen Roman zu Ende zu lesen und leider hat mich die Handlung nicht so packen können, wie ich es mir erhofft hatte.
Die Autorin schreibt zwar über zwei starke Persönlichkeiten, die sich unter eher widrigen Umständen und ihrem Geschlecht zum Trotz an die Macht kämpfen, dennoch bin ich nicht zu 100% von dem Roman überzeugt.

Leider haben sich, zumindest in meinen Augen, einige Längen gebildet. Diese resultieren daraus, dass die Autorin offenbar sehr bildgewaltig und genau beschreiben möchte, teilweise aber so den Handlungsverlauf ausbremst.
Der eine oder andere Leser mag daran vielleicht Gefallen finden, aber ich hatte hier einige Schwierigkeiten und habe mehrfach die Lust am Lesen verloren.

Die beiden Protagonistinnen sind zwar ebenso detailliert beschrieben, aber dies bringt sie dem Leser sehr nahe, was die oben erwähnten Längen zum Teil wieder wettmacht. Allerdings waren mir beide Herrscherinnen nicht übermäßig sympathisch, besonders gegen Wan habe ich im Verlauf des Buches eine Abneigung entwickelt, trotzdem sind die beiden Frauen tiefgründig und äußerst plastisch dargestellt.

Vom Ausdruck und Sprachgebrauch in diesem Buch war ich sehr angetan. Im Roman wurde ein gewaltiger Wortschatz verwendet, der mir wirklich gut gefallen hat. Leider habe ich zum Schreibstil wieder nicht sehr viel Positives zu sagen. Es war ein ständiges Auf und Ab, ein Schwanken zwischen tollen, fließenden Leseabschnitten und enervierend langatmigen Seiten. Das hat mir, wie bereits erwähnt, manchmal die Lust am Lesen genommen.

Kommen wir nun zu meinem Fazit:
Dieser Roman beinhaltet zwar eine geschichtlich sehr ansprechende Persönlichkeit, aber der Funke ist bei mir nicht übergesprungen.
Ich vergebe drei von fünf Sternen („Gut“).

Da ich auch dem Hörbuch gelauscht habe, möchte ich an dieser Stelle noch die Sprecherin Tanja Fornaro kurz bewerten. Ich werde mit ihrer Art zu Lesen einfach nicht warm. Fragt mich nicht wieso, aber ich bin bei ihr immer zwiegespalten, was sie angeht. Sie hat zwar eine wunderschöne Stimme, aber das Vorlesen ist vergleichsweise emotionslos und kann deswegen nicht mitreißen. Deshalb möchte ich für das Hörbuch zweieinhalb von fünf Sternen vergeben.