Rezension

Nicht ganz so gelungener Auftakt zur neuen Mirador-Reihe

Bluescreen - Dan Wells

Bluescreen
von Dan Wells

Bewertet mit 2 Sternen

Dieses Buch hab ich bei Piper im Novitätenkatalog im Frühling entdeckt, den sie mir Zugesendet haben. Und als ich die Zusammenfassung las, war ich neugierig, den das Thema geht uns alle an und soweit weg ist es auch nicht mehr mit der VR und KI. Also nahm ich das Angebot mir das Rezensionen. an zu fordern danken an und freut mich auf das Buch. 

Dan Wells wird vielen ein Begriff sein, mir auch auch wenn ich von ihm erst 1 Buch gelesen habe, nämlich den ersten Teil der Serienkiller-Trilogie. Und da ich den schreibst kannte, und mich das Thema interessierte freue ich mich wirklich auf das Buch. Tja, leider muss ich sagen das ich viel zu hohe Erwartungen hatte. Aber erst mal von Anfang an. 

Cover und Titel passen hervorragend zum Buch. Da hab ich nichts aus zu setzen. Man wird auch hier gleich dem Thema zugeführt. Auf dem Cover sieht man eine Computerplatine und man weiss so, um was es geht. 

Was den Schreibstil angeht von Dan Wells, ja, der ist eigentlich leicht und flüssig zu lesen, bis auf die immer mal wieder eingeworfenen spanischen Ausrufe. Die mich manchmal echt nervten denn, ich kann kein spanisch und nicht allseits immer selbsterklärend. Man hätte das echt weg lassen oder dann wenigstens am Schluss des Buches eine Übersetzung dazu geben können. Auch die neu kreierten Wörter sind nicht so schlimm, sie sind einfach und man ist schnell im Bilde für was die Dinger gut sind. Nur manch ein Kapitel war für mein Empfinden zu lange, man hätte sie gut etwas kürzen können, dann hätte das ganze vielleicht etwas mehr Tempo bekommen. Mir kam es oft vor das der Autor mit angezogener Handbremse geschrieben hat. Ich denke, eben, das dieses Thema nicht so einfach ist für ein Jugendroman. Ich mein VR und KI sind Themen wo sich manch Erwachsener noch nicht mal informiert hat, oder es für noch Zukunftsgedöns hält. 
Und nun sicher zum wichtigsten Teil, die Geschichte. Hat man die ersten 136 Seiten geschafft, die gefüllt sind mit oberflächlichem Teenie Geblabel, zocken und Party machen, dann kann man sich auf ein interessantes Thema freuen. Ich war wirklich kurz vor dem abbrechen, aber der Autor hat grade mal so noch die Kurve gekriegt. Es erwartet und dann aber eine Geschichte die gar nicht mehr so sehr Sci-Fi ist wie vielleicht manche denken, denn wir nähern uns mit grossen Schritten dieser Realität. VR ist zwar noch nicht in diesem Ausmass möglich wie in diesem Buch, aber es wird auch schon länger an KI gewerkelt. Genauso sind wir in der Medizin schon ein ganzes Stück weit gekommen mit bionischen Protesten. Was alles in 35 Jahren möglich sein wird, das wird sich zeigen. Die Geschichte nimmt aber vor allem das Thema der Sicherheit auf, oder eben eher der Verletzlichkeit des ganzen. Viren wird es auch in Zukunft geben. Alles ist vernetzt, inzwischen auch unter zu Hause. Die Autos, und keiner denkt wirklich daran was alles passieren kann wen jemand dieses System hackt! Online zu sein hat seinen Preis, zwar hat es wie alles seine positiven Seiten aber man sollte nicht blind für die Gefahren werden. Denn je mehr man sich vernetzt je abhängiger und angreifbarer wird man. Und nicht auszudenken was das für Schäden anrichten kann! 

Marisa ist die Protagonistin neben ihren Freunden Sahara, Anja, Omar, Bao, Fang. Jugendliche die mit dieser Art zulegen aufgewachsen sind. Nichts neues ist ständig online zu sein. Sie sind mir alle mehr oder minder sympathisch, am Anfang des Buches zu kindisch, was sich dann aber schlagartig ändert sobald es um die "Wurst" geht. Was ich dann doch etwa unglaubhaft fand. Und die Naivität von Marisa ist mir manchmal echt zu viel. Am glaubhaftesten kam mir Sahara und Bao rüber. Intelligent, aber nicht zu altklug, unvorsichtig und naiv. Ich denke, ob wohl manch Jugendroman in jedem alter gelesen werden kann, und ich lese viele Jugendbücher und gerne, kann ich das hier nicht behaupten. Ich denke ich bin einfach zu alt für diesen Roman. Einem 14 jährigen oder 16 Jährigen mag das Buch fantastisch finden aber ein erwachsener wird sich hier wohl zu wenig identifizieren können, nicht wegen des Themas, das geht uns schliesslich alle an, aber wegen der Umsetzung der Charaktere und der Geschichte.