Rezension

Nicht ganz so gut wie der erste Band

Gesetz der Rache - Kristen Simmons

Gesetz der Rache
von Kristen Simmons

Ember und Chase sind von der Regierung für tot erklärt worden. Sie schließen sich dem Widerstand an und probieren der Regierung Schaden zuzufügen. Doch plötzlich taucht ein mysteriöser Heckenschütze auf und erschüttert mit Anschlägen auf öffentlichen Plätzen die Moralmiliz. Alle rätseln, wer der geheimnisvolle Heckenschütze ist. Da veröffentlicht die Miliz eine Liste mit mutmaßlichen Verdächtigungen, auf der auch Ember steht. Ember wurde verraten, aber von wem?

Der zweite Band hat mich nicht ganz so mitreißen können, wie der erste. Er hat mich aber trotzdem unterhalten und neugierig auf die weitere Geschichte von Ember und Chase gemacht. Zwar waren hier meines Erachtens nicht so viele langatmige Stellen, wie im ersten Band, trotzdem ist der Funke bei mir nicht ganz übergesprungen.
Der Band beginnt damit, dass Chase und Ember bei den Rebellen im Wayland Inn sind und dort gemeinsam mit ihnen den Kampf gegen die Moralmiliz aufnehmen.  Das ist nicht so einfach, da sie immer wieder mit den Geistern der Vergangenheit kämpfen und die schrecklichen Erlebnisse aus dem ersten Band nicht abschütteln können.
Wer auf eine große Liebesgeschichte hofft, wird enttäuscht. Vielmehr geht es um das Gefühl von Schuld, welches immer wieder ein großes Thema im Roman ist und den beiden Hauptprotagonisten stark zusetzt. Durch die gesamte Vorgeschichte, die auf Ember lastet, hat sie sich von ihrer Persönlichkeit her weiterentwickelt. Ihre Naivität, die einem im ersten Band schon leicht genervt hat, ist fast vollständig verschwunden und sie sieht ihre Situation mehr als realistisch.
Im Rebellenstützpunkt verweilen Chase und Ember aber nicht lange, da sie immer noch planen, Rebecca zu finden und ein sicheres Haus zu erreichen. Der Anfang beginnt verhältnismäßig ruhig und steigert sich bald zu einer rasanten Story. Lebendig wird die Geschichte nicht nur durch Chase und Ember, sondern diesmal auch durch die vielen handelnden Nebencharaktere, die mir auch schon im ersten Band der Reihe so gut gefallen haben. Kristin Simmons hat ein Händchen dafür, ihnen Leben einzuhauchen, auch wenn sie nur am Rande vorkommen. Gerade Billy, ein noch kindlicher Junge aus dem Wayland Inn, hat es mir als Nebencharakter angetan. Interessant wird die Geschichte auch durch einen Protagonisten, der im ersten Band schon aufgetaucht ist und in diesem Band eine größere und undurchsichtige Rolle einnimmt und auch immer wieder Raum für Spekulationen seitens der Leser lässt.
Weiterhin interessant fand ich diesmal, dass  die Autorin mehr auf die Strukturen der Moralmiliz eingegangen ist und dem Leser somit mehr Hintergrundinformationen zum gesamten System geliefert wurden.

Fazit

So ganz weiß ich nicht wie ich diesen zweiten Band einschätzen soll. Einerseits hat dieser Roman mir von der Spannung ganz gut gefallen, andererseits musste ich mich an manchen Stellen zwingen, ihn nicht aus der Hand zu legen und trotzdem weiterzulesen. Ember hat sich für mich positiv weiterentwickelt und gefällt mir von ihrer Persönlichkeit wesentlich besser als im ersten Band. Auch die Einführung des zwielichtigen Charakters hat mir gut gefallen und bringt auch den richtigen Schwung in die Geschichte.
Der Roman hat mich so weit mitgerissen, dass ich auf jeden Fall auch den dritten Band lesen werde, auch weil dieser Band mit einem kleinen Cliffhanger endet.