Rezension

Nicht ganz so gut wie der erste Teil

Das Haus der vergessenen Bücher - Christopher Morley

Das Haus der vergessenen Bücher
von Christopher Morley

Bewertet mit 4 Sternen

Der junge Werbemensch Aubrey Gilbert, trifft in dem Brooklyner Antiquariat "Parnassus" nicht bloß auf den bibliomanischen Besitzer Roger Mifflin,  der von Werbemaßnahmen für sein Geschäft rein gar nichts wissen will, sondern auch auf dessen Angestellte Titania Chapman. Vom ersten Moment an ist Aubrey verzaubert von der schönen, jungen Titania, deren Leben in dem Antiquariat allerdings nicht sicher zu sein scheint...denn in der Straße geschehen seltsame Dinge, die alle irgendwie etwas mit dem Antiquariat und einem bestimmten Buch zu tun haben. Aubrey beginnt zu ermitteln...

 

Nachdem ich "Eine Buchhandlung auf Reisen" gelesen hatte, konnte ich es kaum erwarten auch "Das Haus der vergessenen Bücher" zu lesen. Doch während ich den Vorgängerband quasi in einem Rutsch gelesen habe und ihn unglaublich toll fand, hat mich diese Fortsetzung etwas enttäuscht. Zum einen weil die Geschichte an einigen Stellen kostruiert wirkt, weil es doch etwas zu viele Zufälle sind, die Aubrey auf die richtige Spur bringen. Zum anderen weil die eigentliche Handlung immer wieder durch Rogers seitenlange Monologe unterbrochen wird, die für mich wenig bis gar nicht interessant waren. So auch der Brief, den Roger in der Mitte des Buches an Helens Bruder schreibt. Der enthielt vielleicht ein oder zwei interessante Gedanken, hat die Handlung aber natürlich unterbrochen und war für sie überhaupt nicht relevant. Außerdem fand ich es schade, dass Helen dieses Mal so selten vorkam, im ersten Teil mochte ich sie nämlich wirklich gern.

Insgesamt ist "Das Haus der vergessenen Bücher" allerdings ein guter Roman mit ganz besonderem Charme, einer tollen Stimmung, (überwiegend) liebenswerten Figuren und einer interessanten Handlung. Morleys Schreibstil hat mir wieder super gefallen, bildlich, lebendig und unterhaltsam. Und er hat die Stimmung seiner Zeit, so kurz nach dem Krieg, großartig eingefangen. Und das sich alles irgendwie um Bücher und Buchhandlungen dreht freut mein Leseratten-Herz natürlich ganz besonders.

Mein Fazit: "Das Haus der vergessenen Bücher" ist trotz kleiner Schwächen unterhaltsame Lektüre, die das Herz aller Bücherfreunde höher schlagen lassen sollte.