Rezension

Nicht ganz so gut wie Teil 1, aber trotzdem toll

Hexenkinder 2
von Sabine Bürger

Bewertet mit 4 Sternen

~Florian Falco, der jüngere Bruder von Samantha, wird nun ebenfalls in das Familiengeheimnis eingeweiht. Und sofort ist klar, dass er seine Freunde einweihen und ebenfalls in die Vergangenheit reisen muss. Zu sechst begeben sie sich auf die Reise und werden getrennt. Zu zweit oder alleine und völlig mittellos müssen sie nun dem fremden Zeitalter trotzen und einen Weg zurück finden. Aber eines ist völlig klar: Zurück wollen sie entweder gemeinsam oder gar nicht.

Auch der zweite Teil konnte mich inhaltlich voll überzeugen. Die Einleitung empfand ich diesmal zwar ein bisschen länger bis zum richtigen Beginn der Geschichte. Trotzdem war es interessant zu lesen. Neben weiterem Geschichtswissen über das Leben in der Frühen Neuzeit und der Piraten, das die Autorin auch in dieser Geschichte sehr anschaulich und spannend vermittelt, gibt es auch einen ganz kurzen Exkurs in einen winzigen Bereich der Physik. Spannend und aufregend vermittelt, aber trotzdem kurz und knapp gehalten, vermittelt sie nur so viel, wie es für die Geschichte wirklich notwendig ist.

Diese Geschichte kann man unabhängig vom ersten Teil lesen, der in sich abgeschlossen war. In dieser Geschichte geht es um Samanthas Bruder und seine Freunde. Schon im ersten Teil kann man ihn als kleine Nervensäge kennen lernen, muss man aber nicht. Auch in diesem Teil fand ich alles logisch und konsequent aufgebaut. Florian Falco, auch Eff Eff genannt, nervte mich allerdings nach einer Weile mit seiner Berliner Kodderschnauze. Ich selbst bin auch ehemalige Berlinerin und weiß ja, dass man nunmal so redet. Aber geschrieben geht mir so ein Dialekt wahnsinnig auf den Nerv, wenn dies andauernd in der Geschichte vorkommt. So konnte ich die Geschichte leider nicht in einem Rutsch lesen, denn Eff Eff hielt mich oft auf und bereitete mir leider einen etwas holperigen Weg. Zum Glück waren seine Freunde des Hochdeutschen mächtig und konnten das ein wenig wieder wett machen.

Etwas abstrus fand ich in diesem Teil den Weg in die Vergangenheit. Das klang ein wenig sehr konstruiert. Aber bis auf diese eine Szene fand ich alles logisch und natürlich handelnd. Gemindert hat diese Szene mein Lesevergnügen aber nicht.

Die Charaktere fand ich wieder sehr gut beschrieben. Ich hatte sofort ein Bild vor Augen, wenn ich den entsprechenden Namen las. Ebenso gut beschrieben waren die verschiedenen Schauplätze. Und während ich las und las, fiel mir gar nicht auf, dass eine Figur fehlte, bis sie wieder auftauchte und ebenfalls ihr Schicksal erzählen durfte. Die Autorin hat niemals den Überblick verloren, jemanden vergessen oder wider seine Natur handeln lassen.

Und so kann ich auch diesen zweiten Teil empfehlen, auch, wenn der erste Teil nicht gelesen wurde. Ich vergebe 4/5 Sternchen.