Rezension

Nicht ganz so spannend wie erhofft

Die Träumenden - Karen Thompson Walker

Die Träumenden
von Karen Thompson Walker

Bewertet mit 3 Sternen

Zum Inhalt

In einer kalifornischen Kleinstadt bricht eine seltsame Erkrankung aus, die die Menschen in einen tiefen Schlaf fallen lässt, aus dem sie einfach nicht aufzuwecken sind. Die Handlung verfolgt die Ereignisse, die sich nach dem Ausbruch der Krankheit in Santa Lora abspielen. Die Leser erfahren etwas darüber, wie die verschiedenen Protagonisten mit dieser Ausnahmesituation umgehen und wie sich die Lage immer weiter zuspitzt.

Meine Meinung

Zunächst einmal hat mich der Klappentext sehr neugierig auf die Handlung gemacht. Was hat es mit diesem Phänomen auf sich, dass die Menschen in einen so tiefen Schlaf fallen, dass sie einfach nicht aufzuwecken sind? Bereits im Klappentext werden einige der Akteure, die man auf ihrem Weg durch die Handlung des Romans verfolgt, angekündigt: eine Studentin, zwei Schwestern und ein frisch gebackenes Elternpaar. Dabei bedient sich die Autorin zwar der verschiedenen Perspektiven und webt aus den Momentaufnahmen dieser Krisensituation ein zusammenhängendes großes Ganzen, allerdings wird die Geschichte nie direkt durch einen der Protagonisten erzählt, sondern immer in der auktorialen Erzählweise, wodurch immer noch ein gewissen Distanz zu den Ereignissen gewahrt wird, über die man als Leser ins Bild gesetzt wird.

Karen Thompson Walker hat einen beinahe ätherisch wirkenden Schreibstil, der Ruhe ausstrahlt und einem so den Einstieg in die Geschichte ebnet und unglaublich leicht macht. Die Erzählstränge plätschern gefühlt dahin und die an sich sehr schreckliche Situation verliert durch die ruhige Betrachtungs- und Erzählweise der Autorin ein wenig von ihrer Dramatik. Hierdurch verschenkte die Autorin meiner Meinung nach aber ein gewisses Potenzial eines Spannungsbogens, der mir innerhalb der Geschichte zum Teil gefehlt hat Dafür waren die Charaktere gut ausgearbeitet und man hat mit ihnen zusammen gebangt, ob sie die Epidemie überstehen würden. Wer nach dem Klappentext einen spannungsgeladenen Roman mit Weltuntergangsszenarien erwartet, der dürfte von „Die Träumenden“ enttäuscht sein, aber wer einen ruhigen Roman, der im Rahmen seiner Handlung auch immer mal wieder offenen Fragen im Raum stehen lässt und auch allerhand andere, zum Teil philosophische Fragen, aufwirft, lesen möchte, der wird mit „Die Träumenden absolut glücklich werden. Für mich hat sich der Roman leider aufgrund des fehlenden Spannungsbogens ein bisschen zu sehr gezogen und auch die Auflösung hat mich nicht wirklich begeistert, sodass ich nur drei von fünf Sternen vergeben kann.