Rezension

Nicht ganz so starker dritter Band, aber immer noch sehr gut

R.I.P. - Yrsa Sigurdardóttir

R.I.P.
von Yrsa Sigurdardottir

Bewertet mit 4 Sternen

Für Leute, die die ersten beiden Bände kennen, sicherlich ein Muss. Allen anderen würde ich empfehlen, die Reihe von vorn zu starten.

Ich wollte dieses Buch unbedingt lesen, da mich das Thema Mobbing in Zusammenhang mit einem Thriller gereizt hat. Da es sich bei R.I.P. um den dritten Band des Ermittlerduos Freyja und Huldar handelt, stand für mich fest, dass ich lieber ganz von vorn anfange. Nötig ist das allerdings nicht. Die Fälle sind in sich abgeschlossen und man erfährt auch in Band zwei und drei jeweils ein paar der zwischenmenschlichen Ereignisse von zuvor. Also die Bände lassen sich unabhängig voneinander lesen, ohne dass es Verständnisprobleme gibt. Die Passagen mit den kurzen Zusammenfassungen früherer Geschehnisse waren für mich natürlich nicht ganz so spannend, da ich mir die Bücher gleich hintereinander weg zu Gemüte geführt habe. Aber es stört auch nicht. Persönlich bin ich froh, dass ich trotz meiner Neugier auf R.I.P. doch lieber mit dem ersten Band angefangen habe. So hatte ich nicht das Gefühl, irgendwas vorher verpasst zu haben. Und mir sind die anderen beiden Fälle, die ich persönlich noch einen Tick besser finde, nicht durch die Lappen gegangen.

Das Ermittlerteam hat mir von Anfang an gut gefallen und auch deshalb finde ich es im Nachhinein gut, dass ich von vorn begonnen habe. Dadurch bekommt man als Leser dieses angenehme Gefühl, dass man die Figuren bereits kennt. Umso neugieriger ist man dann, was sich da noch ergibt. Allerdings stehen die Ermittlungen und die Morde natürlich im Vordergrund, wie es sich für einen Thriller gehört. Dennoch fügt sich das Privatleben der beiden gut mit ein.

Mir persönlich machen die isländischen Namen nichts aus, im Gegenteil. Ich muss allerdings zugeben, dass ich jetzt im dritten Band dann doch auch teilweise den Überblick verloren habe, wer nun genau wer ist. Sicherlich mit ein Grund, weshalb mir die Vorgänger doch etwas besser gefallen. Bei R.I.P. hatte ich gegen Ende das Gefühl, dass irgendwie die Luft raus war. Das war bei den ersten Fällen nicht so, bei denen mich die jeweilige Auflösung völlig gefesselt hat. Beim dritten Band habe ich dann geistig irgendwann abgeschaltet und fand es auch nicht mehr so wichtig, da noch mal die Namen zu sortieren. Das Buch ist gut, konnte mich nur nicht ganz so überzeugen wie die ersten Fälle. Ich habe es absolut gern gelesen, aber ich habe mit Abschluss des Lesens nicht diese Begeisterung gehabt, eher ein „passt schon“. Deshalb vergebe ich hier auch nicht die volle Punktzahl, obwohl ich klar eine Empfehlung ausspreche.

Fazit: Für Leute, die die ersten beiden Bände kennen, sicherlich ein Muss. Allen anderen würde ich empfehlen, die Reihe von vorn zu starten. Nicht, weil man es fürs Verständnis muss, sondern weil die Bücher einfach toll sind.