Rezension

Nicht ganz überzeugender Abschluss (3,5 Sterne)

Letzte Freunde
von Jane Gardam

Bewertet mit 3.5 Sternen

Edward und Terry, erst haben sie sich gehasst, dann ignoriert, dann sind sie im Alter irgendwie zu Freunden geworden. Dazwischen Betty, Edwards Ehefrau und Terrys Geliebte. Der unscheinbare Fiscal-Smith, der irgendwie nie richtig dazu gehörte. Mrs Dulcie, die alle überlebt. In ihrem Abschlussband der Trilogie nimmt Jane Gardam vor allem Terry Veneering in den Fokus, konzentriert sich auf seine Kindheit und zeigt uns wie aus einem Sohn einer Kohlehändlerin der weltgewandte Anwalt werden konnte, den wir schon kennen. Außerdem muss der Tod von Edward, Terry und Betty doch Lücken hinterlassen haben. Auch die werden aufgezeigt und man merkt vor allem eines: sie fehlen.

Leider konnte Jane Gardam meiner Meinung nach der Trilogie keinen spektakulären Schlussakkord verpassen. Die Passagen über Terry hatten die gewohnte Qualität, ein Großteil der Geschichte stellt jedoch Wiederholungen von Altbekanntem dar; leider jedoch ohne neue Aspekte auszuarbeiten. So liest man sich durch Situationen, die schon in zwei vorherigen Büchern beleuchtet wurden und fragt sich ein bisschen warum Gardam nicht einfach nach diesen Schluss gemacht hat? Veneerings Kindheit hätte da doch gewiss auch ein Plätzchen gefunden. Natürlich ist Gardam immer noch eine großartige Erzählerin, schreibt gewitzt und raffiniert. Aber ohne inhaltlichen Zugewinn bleibt beim Leser dann doch ein leises Gefühl von Enttäuschung zurück.