Rezension

Nicht ganz, was ich erwartet hatte, dennoch ein schönes Stück Jugend-Fantasy

Die Prophezeiung des magischen Steins - Stephan M. Rother

Die Prophezeiung des magischen Steins
von Stephan M. Rother

Bewertet mit 3.5 Sternen

Etwas geht vor im Reich. Etwas Dunkles, Bedrohliches, das niemand so recht greifen kann. Doch recht schnell wird klar, dass es es auf die königliche Linie abgesehen hat. Ob Zufall oder nicht, recht bald ist es an einer ziemlich illustren Gruppe, bestehend aus einer Prinzessin, einem Elb, einem Waisen, einem Gnom, einem Zwerg und einer Zauberin, das Reich zu retten und das Böse zu stoppen. Ok, der Fairness halber muss man dazu sagen, dass sie von einem singenden Stein unterstützt werden! Na, neugierig? Dann begleitet Dafydd auf seiner abenteuerlichen Reise durchs Reich!

Als ich gehört habe, dass etwas Neues von Stephan M. Rother erscheinen wird, war ich natürlich sofort neugierig. Nun muss man jedoch dazu sagen, dass es sich für mein Empfinden bei „Die Prophezeiung des magischen Steins“ eher um junge Fantasy handelt, mit jugendlichem Schreibstil und Geschichte. Auch empfand ich sie als viel weniger dunkel, brutal und blutig, als das, was ich bisher von dem Autor kenne. Für mich passt das Ganze eher in die Sparte Jugendbuch, vor allem, weil auch die Charaktere eher witzig geformt, jedoch charakterlich oberflächlich bleiben und die zarten Liebesbande Prinzessin Livia und Dafydd eine nicht unerheblichere Rolle spielen.
Das soll jetzt kein Manko sein, Gott bewahre! Aber wenn man wie ich zum Beispiel ein Fan der „Königschroniken“ ist, sollte man wohl darauf vorbereitet sein, dass alles -inklusive dem Humor- etwas „jünger“ wirkt, als -zumindest für mich- erwartet. Zumal der soeben genannte Humor zum Beispiel auch stellenweise doch viel kindlicher wirkt, als der derbe und schwarze Humor, mit dem ich zugegebenermaßen ein bisschen gerechnet hatte. Der Schreibstil ist einfach generell leichter und mit einem Schelm und Augenzwinkern erzählt.

Die Geschichte und das Szenario selbst, konnten mich durchgehend fesseln.
Trolle, Elben, Zwerge, Gnome, Todesfeen… Der Ideenreichtum und die Vielfalt, mit denen die Geschichte zum Leben erweckt wurde, sind gewohnt kreativ und lassen ein zauberhaftes Bild entstehen. Vor allem das Reich der Elben hat es mir besonders angetan. Und auch die Charaktere selbst sind, auch wenn sie wie erwähnt eher oberflächlich bleiben, doch sehr süß und liebevoll erschaffen. Vor allem von dem haarigen Gnom Memphy, hätte ich doch zu gerne eine Zeichnung oder ähnliches gehabt. Im großen und ganzen hat jeder der Reisenden seinen ganz eigenen Charme, der die Erzählung warmherzig werden lässt.

Für mich ist diese Geschichte ein schönes Jugendbuch, das ich mir unheimlich gut für Fantasy-Einsteiger vorstellen kann. Damit kann man meines Erachtens sehr schön seine Liebe zur Fantasy, Magie und den eigenen Welten entdecken. Bei einem eingefleischten Leser des High-Fantasy-Genres, stelle ich mir diese doch junge und sanftere Gangart etwas schwieriger vor.