Nicht gerade einfach...
Bewertet mit 4 Sternen
Die Story - astrein. Als Hörbuch aber nicht ganz so einfach...Die Story: Jack Torrence, ein cholerischer Akademiker, übernimmt über den Winter den Hausmeister-Job im "Overlook-Hotel", abgeschnitten in den Bergen Colorados, und zieht mit Frau und Kind (das seinen Jähzorn auch schon zu spüren bekam) dorthin. Der hellsichtige Koch Dick Hallorann erkennt, dass auch der kleine Danny "The Shining" (hence the title.. ;) ) besitzt und sagt, er solle ihn rufen, wenn er Hilfe bräuchte. Denn das Overlook-Hotel ist böse - und hat eine lange, dunkle Geschichte.
Jack, der zudem trockener Alkoholiker ist, wird immer aggressiver, das Hotel treibt ihn in den Wahsinn. Danny begegnet Geistern im Hotel, die alles andere als freundlich sind und die Lage spitzt sich dramatisch zu. Hilfe ist allerdings nicht in Sicht, Dick Hallorann weilt in Florida, die Polizei kann im verschneiten Colorado nicht so einfach zum Hotel gelangen und ist zudem verhindert. So viel zum Inhalt, den Rest muss man selbst lesen (oder hören...)
King versteht es einfach, mit den Gedanken der Menschen zu spielen. Die Einsamkeit, bedingt durch die Abgeschiedenheit, das leichte "Verrückt werden" wirkt für mich sogar nachvollziehbar. Ein Leichtes für mich, mir vorzustellen, dass sich die Familie Geschichten rund um das Overlook ausdenkt. Doch diese Geschichten sind grausame Wirklichkeit. Zumindest für die Familie Torrence. Danny, der die sich bewegenden Heckentiere sieht und einen imaginären Freund hat - was ist schon dabei? Er ist ein Kind, Kinder haben eine lebhafte Fantasie. Jack unterhält sich mit Menschen, die gar nicht da sind, betrinkt sich ohne Alkohol. Irgendwie...oder doch nicht? Mcih in die Personen hineinzuversetzen - kein Problem. Der Geschichte folgen - beim Hörbuch nicht ganz so einfach. Es erfordert doch einiges an Aufmerksamkeit, damit man mitbekommt, wer was wo gesehen hat, in wessen Gedanken sich das Overlook-Hotel gerade befindet. Die Handlung an sich dümpelt phasenweise etwas vor sich hin, was aber Einsamkeit und die Ausweglosigkeit in den Fokus rückt. Es ist kein Horror-Schocker, vielmehr spielt er mit der Psyche und lässt einen den Wahnsinn förmlich greifen. Langsam, schleichend und irgendwie nicht allzu sehr überzogen für mich. Schön langsam den "geistigen Verfall", v.a. von Jack Torrence, miterleben und nachfühlen - das ist für mich der größte Punkt von "Shining".
Doch: Lesen muss ich es auf jeden Fall noch, vom Hörbuch habe ich viel, viel zu wenig mitgenommen.