Rezension

Nicht ihr bester Roman

Das Haupt der Welt - Rebecca Gablé

Das Haupt der Welt
von Rebecca Gablé

Bewertet mit 3 Sternen

Brandenburg 929: Beim blutigen Sturm durch das deutsche Heer unter König Heinrich I. wird der slawische Fürstensohn Tugomir gefangen genommen. Er und seine Schwester werden nach Magdeburg verschleppt, und bald schon macht sich Tugomir einen Namen als Heiler. Er rettet Heinrichs Sohn Otto das Leben und wird dessen Leibarzt und Lehrer seiner Söhne. Doch noch immer ist er Geisel und Gefangener zwischen zwei Welten. Als sich nach Ottos Krönung die Widersacher formieren, um den König zu stürzen, wendet er sich mit einer ungewöhnlichen Bitte an Tugomir, den Mann, der Freund und Feind zugleich ist …
 

 

 

[Die Protagonisten]

Eine Fülle von Protagonisten trifft man in diesem Buch an. Dafür gibt es auch ein Personenverzeichnis, das der Leser zurate ziehen sollte, falls ihm mal ein Name umbekannt vorkommt. Und das kann schon mal passieren. Vor allem am Anfang wenn Frau Gablé all ihre Personen einführt, bin ich etwas ins Schleudern geraten. Die Frage “Wer war das noch mal?” braucht euch also nicht peinlich zu sein.

Am schönsten finde ich die Namen Tugomir, Dragomira und Dragomir – obwohl die Letzteren manchmal sogar meine volle Aufmerksamkeit brauchten. Als Frau, die mir eine Liebesgeschichte versprach und manchmal sehr weiche Züge zeigte, darf der Leser Dragomira ansehen. Dragomirs Rolle ist nicht unbedingt groß, als Neffe von Tugomir  [;)]

Die Männer sind in einer Welt groß geworden, die zwischen Fehden und Kriegen spielt. Kein Wunder, dass jeder von ihnen entweder Gut oder Böse ist. So kam es mir jedenfalls vor. Natürlich kann jeder Leser selbst entscheiden, ob so etwas bei der Menge an Figuren einfach besser ist. Mir fehlte trotz, der am Anfang recht großen Beschreibungen etwas der Zugang.

 

 

[Kulisse]

Nun die Kulisse rangt sich um König Otto. Also nicht wie sonst spielen ihre Geschichten im schönen England. Diesmal ist es Deutschland rund um Magdeburg. Es ist ein Kapitel der Geschichte, dass ich nicht wirklich kenne. Dafür war ein Einblick fast allumfassend. Gefehlt hat mir etwas eine Schlacht an sich. Diesmal sind die Schlachten recht schlicht und kurz gehalten. Die Personen bekommen mehr Raum sich zu entwickeln.
 

 

[Handlung]

Es herrscht Krieg in Brandenburg. Auch eine Geisel kann ein gutes Druckmittel sein und so wird Tugomir entführt und eingesperrt. Aber was passiert, wenn dieser Gefangene gar nicht so böse ist? Tugomir war mit sympathisch, weil er ein recht ruhiger Charakter ist. Dies spricht auch für sein Heilertum, welches er praktiziert. Und dann entwickelt sich etwas, was ich nicht gedacht hätte: Bei Frau Gablé geht es fast nur um die Liebe. Jeder in diesem Buch möchte irgendwen lieben und darf es nicht oder kann nicht. Je nachdem wie der Leser es auslegen möchte. Dabei kann es schon mal passieren, dass der Krieg nicht so wichtig ist.

Aber wer mit wem böse ist, warum und wie man das ändern könnte – ist schon wichtig. Deswegen Augen auf bei all den Namen und dergleichen. Das braucht manchmal die gesamte Aufmerksamkeit auf.

 

 

[Die Gestaltung]

Das Cover ist ganz nett. Für einen historischen Roman aber nichts Besonderes. Ich hätte aber auch nicht gewusst, was ich lieber auf dem Cover gehabt hätte. Von daher ist alles in Ordnung.

 

 

[Die Bewertung]

Ja, ich bin kein großer Leser von historischen Romanen, aber Frau Gablé war für mich immer eine sichere Bank. Leider konnte sie mich nicht ganz überzeugen. Ihre Charaktere bleiben etwas zu ihren sonstigen Büchern zurück.