Rezension

Nicht immer liegt die Würze in der Kürze ...

Breathe - Flucht nach Sequoia - Sarah Crossan

Breathe - Flucht nach Sequoia
von Sarah Crossan

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Rebellenquartier ist zerstört, alle Bäume und Pflanzen mit ihm. Während es Quinn zurück in die Kuppel verschlägt, gelangen Bea und Alina schließlich getrennt nach Sequoia, wo ihnen ein weiteres totalitäres System begegnet, in dem sie auch nichts zu lachen haben. Nun stehen sie vor der großen Aufgabe aus Sequoia flüchten zu müssen und etwas gegen Breathe zu unternehmen ...

Nach dem bösen Cliffhanger im ersten Teil war ich so gespannt, wie es weiter gehen würde und der zweite Teil schließt auch nahezu nahtlos an den zweiten Teil an.

"Flucht nach Sequoia" wird aus vier unterschiedlichen Sichtweisen erzählt. Zunächst einmal aus der von Quinn, Bea und Alina, die wir bereits gut aus dem ersten Band kennen und außerdem noch aus der Sicht von Oscar, den Sohn des verstorbenen Präsidenten, den wir erst in diesem Band näher kennen lernen. Die Geschichte ist in fünf Teile gegliedert und die ca. 368 Seiten sind wirklich groß bedruckt!

Die kurzen Kapitel und die große Schrift lassen einen auch wirklich durch das Buch fliegen, großartige Längen gibt es überhaupt nicht. Man könnte also meinen, dass es in diesem Buch nichts überflüssiges gibt, aber leider habe ich die ganze Zeit in Sequoia als total überflüssig empfunden, bzw. das, was in Sequoia gemacht wurde und was dort abgelaufen ist, denn auch wenn natürlich klar verständlich ist, dass in einer solchen Welt absolute Disziplin und Ordnung an der Tagesordnung sein muss, damit ein solch geheimes Rebellenlager lange weiter existieren kann, so habe ich überhaupt nicht verstanden, wie es solche Ausmaße annehmen konnte, wie in Sequoia. Die dortige Anführerin Vanya macht nämlich eher den Anschein, als wäre sie total verrückt, als einfach nur auf Sicherheit bedacht. Das fand ich in diesem gesamten Setting doch eher sehr übertrieben und unnötig und hätte mir das ganze doch anders gewünscht.

Sehr schön gelungen fand ich die Einführung von Oscar und seinen Wechsel auf die Seite der Rebellen. Diese Wandlung war nämlich so richtig schön nachvollziehbar, sehr gelungen beschrieben.
Alle weiteren Figuren fand ich hier wieder sehr sympathisch, allerdings auch weniger facettenreich beschrieben und das trotz der jeweiligen Perspektiven. Das kommt aber wahrscheinlich daher, dass die gesamte Handlung absolut schnörkellos ablief und gar keine Zeit für entsprechende Tiefe war.

Zum Ende hin hat mich das Tempo dann doch etwas gestört, das lief mir alles zu schnell ab und ich kam gar nicht mehr wirklich mit und wusste eigentlich gar nicht mehr so genau, wie jetzt jeder was wo genau hinbekommen hat. Das kam einfach viel zu schnell und wirkte viel zu einfach.
Wie es nach dem Endkampf weiter ging hat mir allerdings wieder ganz gut gefallen! Mit diesem Ende kann ich dann doch gut leben, das passte meiner Meinung nach.

Eigentlich hätte ich für den Abschluss der Breathe-Reihe nur drei Sterne vergeben, weil mir das Buch aber insgesamt dann doch zu sehr gefallen und gefesselt hat und das trotz aller Kritikpunkte, vergebe ich hier trotzdem noch vier Sterne!