Rezension

Nicht innovativ, aber unterhaltsam

Die Buchspringer
von Mechthild Gläser

Bewertet mit 3 Sternen

Als die knapp 16jährige Amy erstmals zusammen mit ihrer Mitter auf deren Heimatinsel reist, rechnet sie nicht damit, dort mit ihrem „Erbe“ konfrontiert zu werden: sie gehört einer Familie mit besonderen Fähigkeiten an, die in Bücher reisen und dort nach dem Rechten sehen kann. Doch in der Buchwelt scheint ein Unhold umzugehen, der die Geschichten unwiderruflich zu zerstören droht…

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Amy geschildert. Da sich Amy bis zum Einstieg in die Handlung immer für ein ganz normales Mädchen hielt, lernt sie die Welt, in der das Buch spielt, erst im Laufe der Geschichte kennen und gewöhnt sich daher zusammen mit dem Leser an sie. So gibt es keinen Wissensvorsprung der Protagonistin, den der Leser erst mal ausgleichen müsste.

Amy selbst war mir durchaus sympathisch, auch wenn sie zusammen mit den anderen Figuren ziemlich blass blieb. Trotz der Ich-Perspektive wurde mir nur selten wirklich klar, was Amy genau durch den Kopf ging und was sie zu ihrem Verhalten motivierte. Auf die meisten Situationen reagiert sie ziemlich emotionsarm. Als sie zum ersten Mal im Leben hört, wer ihr Vater ist, beschäftigt sie das nur kurze Zeit, schon am nächsten Tag ist für sie alles beim Alten. Und natürlich ist Amy die begabteste Buchspringerin, die es je gegeben hat, und kann Dinge, die vor ihr noch nie jemand geschafft hat – Klischeealarm…

Die Handlung ist durchaus unterhaltsam aufgebaut, wenn auch nicht wirklich atemberaubend oder sonderlich überraschend. Das Grundkonzept ist für Leseratten und Bücherwürmer natürlich ansprechend, allerdings gibt es mittlerweile ja schon sehr viele Bücher/Buchreihen, die ähnlich aufgebaut sind. Hier hätte ich mir mehr Innovation erwünscht. Es hat mir aber durchaus Spass gemacht, anhand der erwähnten Figuren zu erraten, in welcher Geschichte wir uns gerade befanden (auch wenn das jeweils viel zu früh verraten wurde, um wirklich spannend zu werden).

Der Schreibstil der Autorin Mechthild Gläser lässt sich flüssig lesen, bleibt aber unauffällig.

 

Mein Fazit

Nicht wirklich innovativ, aber für Bücherwürmer durchaus unterhaltsam.