Rezension

Nicht mein Ding!

Draußen - Volker Klüpfel, Michael Kobr

Draußen
von Volker Klüpfel Michael Kobr

Bewertet mit 2 Sternen

Cayenne und ihr Bruder Joshua haben kein liebevolles Zuhause, ja nicht einmal ein fixes Dach über dem Kopf. Die beiden Teenager leben im Wald, gemeinsam mit dem erwachsenen Stephan, ihrem „Betreuer“ und Trainer. Allzeit auf der Hut, ihr Leben ein einziges Überleben. Doch eines Tages wird Cayenne von einem Unbekannten angegriffen und schwer verletzt. Dies löste eine Welle von Gewalt aus.

Volker Klüpfel und Michael Kobr  versuchen sich nach langen Jahren Kluftinger und Allgäucharme im Thrillergenre. Das Autorenduo wählt dazu ein Setting, das aktuell, brisant und vielschichtig sein kann: Die Prepper Szene, „prepared“, vorbereitet; Menschen, die sich unabhängig machen vom Staat und dem System. INCH, das bedeutet: I never come home. Die Protagonisten in dieser Geschichte haben gar kein „Heim“, in das sie zurückkehren können. Wer sind Cayenne und Joshua, wer ist der ominöse Stephan? Lange fragt man sich, was diese Menschen da im Wald eigentlich treiben, wie sie überhaupt zusammengehören. Das alles hat Potential für eine eindringliche Geschichte.

Doch was Klüpfel und Kobr da abliefern ist bestenfalls Actiontrash. Hier werden sämtliche Klischees bedient: Nerds, Verschwörungstheoretiker,  Reichsbürger, korrupte Politiker, einen „mindful evil“ asiatischen Handlanger. Eine Hau-Drauf Szene wechselt die andere ab, Machosprüche, der Testosteronausstoß riecht übel. Sprachlich geht das Buch schnell von den Seiten, da gibt es absolut keine Herausforderung, keine Atmosphäre. Die ganze Story war reichlich konstruiert und trotz der geballten Action genaugenommen langweilig.

Dieses Buch war leider nicht mein Ding.