Rezension

Nicht mein Humor

Winterkartoffelknödel - Rita Falk

Winterkartoffelknödel
von Rita Falk

Inhalt:
Der Polizist Eberhofer Franz wurde von der Polizei München suspendiert, jetzt muss er seinen Dienst im niederbayerischen Dörfchen Niederkaltenkirchen ableisten, was für ihn alles andere als leicht zu ertragen ist, passieren dort doch nicht so die großen Gewaltverbrechen. Meistens schaut er in seinem Dienst bei Wolfi auf ein Bier vorbei oder vertrödelt sich sonst wie die Zeit. Abwechslung kommt in diesem Alltag, als er auf die Familie Neuhofer aufmerksam wird, deren Mitglieder alle einem sonderbaren Tod erliegen. Die Mutter erhängt im Wald, der Vater (Elektromeister) erhält einen tödlichen Stromschlag und jetzt auch noch der Sohn Hans, der ganz schön platt aussieht – mit rechten Dingen kann es da nicht zugehen und der Eberhofer Franz hat es sich zur Aufgabe gemacht, Licht ins Dunkle zu bringen.

Meine Meinung:
Provinzkrimis, sie sprießen wie Pilz aus dem Boden und eine Übersicht behalten zu wollen, scheint nahezu unmöglich. Mir ist nur bekannt, dass Rita Falk zu den bekanntesten Autorinnen dieses Genre gehört, weshalb es auch eines ihrer Bücher war, was ich mal probieren wollte – schauen, ob die Geschichten tatsächlich zum Brüllen komisch und gelungene Unterhaltung sind. TV-Formate wie „Mord mit Aussichten“ oder “Vier Frauen und ein Todesfall” mag ich recht gerne, weshalb ich mir so etwas einfach in Buchform erhofft hatte, was ich bekam war nett, nicht mehr und nicht weniger.

Die Geschichte ist absurd, keine Ahnung wie man daraus erahnen sollte, dass es sich hier um Mordfälle handelt, für mich waren es eher Unglücke, deswegen war es für mich auch einfach nicht nachvollziehbar, wie hier jemand ermitteln möchte, aber vielleicht war es die Langeweile des Kommissars, die ihn nicht locker lassen ließ, wie gesagt, glaubhaft ist etwas anderes, aber Mörder gehen manchmal absurde Wege.

Ist es wenigstens spannend, wenn schon nicht ganz glaubwürdig? Jein, sagen wir so, man bleibt schon dran, weil man einfach verstehen möchte, wie die Geschichte sich letztlich zusammensetzt, aber eben weil da immer der Zweifel an den ganzen Fällen bleibt, ist es nicht das Mitfiebern, sondern einfach die Neugier, wie die Autorin das Verwirrspiel auflöst.

Was den Humor im Buch angeht, so war er für mich nicht vorhanden. Weder musste ich schmunzeln, noch lauthals lachen. Es braucht eigentlich keinen besonderen Humor, es ist zwar manchmal ein bisschen speziell (beispielsweise ausländerfeindlich), aber gut, da kann man sich reinfühlen, was es vermutlich braucht und es ist keinesfalls negativ gemeint, sondern einfach eine Feststellung von mir: man muss einfach leicht zu unterhalten sein, darf keine sonderlich großen Ansprüche haben und vielleicht stand mir auch wieder meine riesige Erwartungshaltung im Weg, wer weiß es schon genau.

Es gibt allerdings etwas sehr positives an diesem Buch, wer hätte es gedacht. Herausfordernd ist es nicht, doch genau dort liegt seine Kraft. Ich kann mir vorstellen, wenn man etwas für Zwischendurch sucht, was weder zu anstrengend, noch zu schwer im Magen liegt, da passen diese Provinzkrimis hinein. Es lässt sich wunderbar leicht und flüssig lesen, braucht keine große Anstrengung – möchte man etwas lesen, weiß aber selbst nicht, wie es einem gerade geht, so ist es ein wunderbarer Lückenfüller und wenn man es dann auch noch zumindest ein wenig lustig findet, dann kann ich es mir als richtig gute Unterhaltung vorstellen, mich konnte es jedoch nicht ganz überzeugen.

Fazit:
Absurde Handlung, seltsame Charaktere – klingt vielversprechend, nur leider war es der Humor, der mir komplett im Buch fehlte. Als lockere Unterhaltung für zwischendurch sicherlich geeignet, allerdings nichts, was ich dauerhaft lesen könnte.