Rezension

Nicht meins!

Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch - Heather Demetrios

Nalia, Tochter der Elemente - Der Jadedolch
von Heather Demetrios

Bewertet mit 2 Sternen

Anmerkung: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag bekommen. Danke dafür.

 

Stil:

Der Schreibstil konnte eine schöne Atmosphäre hervorbringen. Orientalische Elemente wurden passend mit dem heutigen L.A. gemischt. Die Geschichte wird dabei von einem allwissenden Erzähler geschildert, der sich mal auf Nalia & dann auch mal auf andere Charaktere fokussiert.

 

Charaktere:

Die Charaktere waren nicht meins. Nalia war als Protagonistin eigentlich recht verständlich & man konnte sich gut in sie hinein versetzen. Aber sie war halt auch recht typisch. So richtig was besonders ist mir nicht aufgefallen.

Ihr Meister Malek hat sich ihr gegenüber gewalttätig & missbräuchlich verhalten. Somit war er eine Art Gegenspieler. Trotzdem wurde er teilweise ins Liebesdreieck mit hinein gezogen, was mir gar nicht gefallen hat. Obwohl Nalia allen Grund hatte ihn zu hassen & dies auch eigentlich tat, ist sie dahin geschmolzen als er sie küsste. Das war für mich persönlich nicht nur unrealistisch, sondern auch für die jungen Leser kein sonderlich gutes Vorbild. Das setzte sich auch in dem Sinne fort, dass in einer expliziten Szene lang & breit erklärt wurde, dass er ja eigentlich nichts für sein verhalten kann & es eigentlich auch nicht will. Er kann nur nicht anders. So eine Botschaft geht eigentlich gar nicht, vor allem nicht in einem Jugendbuch. Ein bisschen gerettet hat die Geschichte das in dem Nalia halt trotzdem gegen ihn angekämpft hat & es auch auf eine bestimmte Art geendet hat.

Raif, der männliche Dschinn, der plötzlich auftaucht & den neuen Loveinterest spielt, hat mir auch nicht so gefallen. Er beschimpft sie ständig mit einem Schimpfwort & das nur, weil sie zu einer Dschinnrasse gehört, die ihm nicht gefällt. Dieses ganze über einen Kamm scheren & die Vorurteile haben mich frustriere. Das war ja eigentlich schon Rassismus. Auch das fand ich nicht so super dargestellt für junge Leser, denn auch unsere Protagonistin hatte ihre Vorurteil. Aber auch hier muss man zum Glück sagen, dass das alles immer mehr relativiert wurde, je näher sich die Charaktere kamen. So ein wichtiges Thema hätte aber gern auch ausführlicher behandelt werden können & auch das Schimpfwort wäre besser viel früher schon verschwunden. Wobei ich die gesamte Liebesgeschichte jetzt auch nicht so überzeugend fand, da es mir zu schnell ging. Ohne das die Charaktere sich richtig intensiv kennen lernten. Es ging bei Raif hier auch öfter einfach nur darum, dass Nalia doch sehr schön sei.

 

Plot:

Die zu schnelle Liebesgeschichte hat auch etwas mit der mageren Handlung zu tun. Für meinen Geschmack wurde zu viel nicht unbedingt wichtiges mit diversen Nebencharakteren beredet & versucht irgendwie den Plan durchzusetzen (also Nalia zu befreien). Jedoch ist bis zum Schluss nicht wirklich was passiert. Erst da ging dann so einiges Schlag auf Schlag. Das war mir etwas zu langsam erzählt. Dazwischen gab es dann sehr viele Rückblicke & Erinnerungen von Nalia, die einen gesamten Krieg im Dschinnreich & ihr Schicksal bis dato erklären sollten. Das Ganze hat nicht so wirklich eine Rolle für die Handlung gespielt & es wurde auch zu sehr versucht dies rein zu quetschen, obwohl es doch einen beträchtlichen Anteil des Buches ausmacht. Ich hab da jedoch nicht alles genau verstanden & Lücken sind da auch geblieben. Ich muss aber auch zugeben, dass ich irgendwann nicht mehr wirklich so aufmerksam gelesen habe, da es mir nicht so wirklich Spaß gemacht hat. Diese ganze Vergangenheit hätte in ein eigenes Buch (Prequel) viel besser gepasst & wäre sicherlich auch ganz spannend gewesen. Es geht schließlich um einen gesamten Krieg & seine Folgen.

Ich fand die verschiedenen Dschinrassen & ihre Eigenschaften aber ganz nett gestaltet. Man hat definitiv gemerkt, dass da auch so einige Gedanken eingeflossen sind. Dies spielte in diesem ersten Teil nur noch nicht so die große Rolle.

 

Fazit:

Leider konnte mich das Buch nicht so recht überzeugen. Mal abgesehen von der gelungenen Atmosphäre, den durchdacht gestalteten verschiedenen Dschinnrassen & der durchschnittlichen Protagnistin, war der Rest nicht optimal. Die Handlung war etwas zu langsam & mit zu vielen Rückblenden versehen. Die männlichen Charaktere waren manchmal recht grenzwertig & manches wurde leider etwas verharmlost, wenn das auch zum Glück immer noch relativiert wurde. Es hat mir zudem leider nicht wirklich Spaß gebracht beim lesen. Ich war einfach froh, als ich endlich durch war. Deshalb habe ich 2 Sterne vergeben.