Rezension

Nicht meins ...

Die Bestimmung 02 - Tödliche Wahrheit - Veronica Roth

Die Bestimmung 02 - Tödliche Wahrheit
von Veronica Roth

Bewertet mit 2 Sternen

Die meisten Altruan sind tot oder auf der Flucht. Die Ferox, sind nun von ihrer ferngesteuerten Handlung momentan befreit und verstreut in alle Richtungen. Die Ken erleben einen Rückschlag, aber für sie hat die Sache erst begonnen. Amite und Candor wissen nicht was sie von allen halten sollen und möchten sich raus halten, aber geht das so einfach? Die ungewisse Zukunft hat begonnen und die Jagd nach Unbestimmten. Tris ist auf der Flucht, nach dem sie die Simulation der Ferox zerstört hat. Sie leidet sehr über den Verlust ihrer Eltern und den Tod des Freundes, den sie zu verantworten hat. Aber das spielt erstmal eine Nebensache, wie geht es weiter? Wer ist Freund und  wer Feind? Kann man diese ganzen Intrigen überhaupt durchschauen? Was haben die Ken vor? Und wie kann man den Krieg vermeiden, oder ist er überhaupt zu vermeiden?
Wie Ihr seht gibt es mehr Fragen als Antworten und das ist sehr unbefriedigend. Das Buch beginnt genau da, wo das Erste geendet hat und übergibt uns Lesern eine verstörte Tris, die in Selbstmitleid zerfliesst und mit Selbstopferungsgedanken spielt. Für mich war der Einstieg deshalb recht hart, denn ich konnte mich an vieles aus dem ersten Roman nicht mehr erinnern. Leider hielt die Autorin es auch nicht für nötig uns noch einmal einen kleinen Rückblick oder Stützen zu geben. So wurde ich als Leser direkt in diese Welt geschleudert und musste erstmal schlucken und überlegen, wo ich denn da gelandet bin. In einer Welt voller Gewalt, Unterdrückung, Verrat und Intrigen, man weiss nie wer Freund oder Feind ist. Diese Welt ist einfach so unsympathisch, kalt und hart, denn jede Fraktion spielt Herr über seine Leute. Selbst die Fraktionslosen sind so durchtrieben, dass ich mich frage, gibt es denn kein Licht? Keine Zukunftsperspektiven? Kein Miteinander ohne Gewalt oder Zwang? Was hat sich die Autorin dabei gedacht und das ist auch noch ein Jugendbuch. Ich kann mich immer noch nicht für diese Welt erwärmen und merke bei dem Buch besonders, das ich mit Dystopie nicht immer was anfangen kann. Aber ich glaube hier spielt auch meine Ablehnung zu Tris eine große Rolle. Im ersten Band hatte ich sie schon nicht wirklich gemocht, ihr kalte, harte und abweisende Persönlichkeit war einfach nicht mein Ding, hier kommt dann noch Selbstzweifel, Selbstzerstörung, Selbstmitleid und Mordgedanken dazu. Was für eine Kombination und das durch das ganze Buch, es war sehr anstrengend, diese Person zu ertragen und da konnte nicht mal Four die Szenen retten. Überhaupt gingen mir Tris und Four auf den Keks, alles was er tut, stellt sie in Zweifel. Er macht eine Liebeserklärung nach der andern und trotzdem kommt es bei ihr nicht an. Jedes mal geraten sie in Streit und das fand ich noch nerviger. Ein bisschen mehr Vertrauen zueinander und vielleicht auch mal miteinander reden, statt sich selbst als Opfer anzubieten, hätte der Geschichte bestimmt gut getan.  Auch die Politik im Buch fand ich schrecklich. Alle nur an ihren Vorteil bedacht und ständig steht einer mit einer Waffe da. Schrecklich gewalttätig dieses Buch. Auch wenn man denkt jetzt kommt endlich die Wende und es geht Berg auf, kommt die Autorin mit noch etwas Schlimmeren. Also ich kann mich der Begeisterung einfach nicht anschließen, selbst der Cliffhanger am Schluss konnte mich nicht aussöhnen. Für Dystopie-Fans bestimmt was, aber mir fehlt einfach das Licht am Ende des Tunnels und Figuren mit denen man mitleiden möchte. Hier haben wir leider nur Kugelfutter und Statisten, die durch Tirs noch unwirklicher und unnahbarer rüber kommen.