Rezension

Nicht neu, aber gut!

Magisterium - Cassandra Clare, Holly Black

Magisterium
von Cassandra Clare Holly Black

Bewertet mit 4.5 Sternen

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Callum Hunt, der durch das Erreichen seines 12. Lebensjahres zum Auswahlverfahren des Magisteriums (einer Zauberschule, in der junge Menschen den richtigen Umgang mit Magie lernen sollen) eingeladen wird. 
Call, der bei einem Unfall in seiner Kindheit nicht nur schwer am Bein verletzt wurde und seitdem lahmt, sondern dabei auch seine Mutter verlor, steht allem Magischen skeptisch gegenüber. Schuld daran trägt sein Vater, der ihm seit jeher immer wieder die Gefahren der Magie vor Augen gehalten hat und ihn sogar darin unterrichtet, wie er bei Auswahltest am besten durchfällt.
Doch dann kommt es anders, denn Master Rufus, der berühmteste Magier und Lehrer an der Schule, erkennt Callum's Potential und entschließt sich einen der wenigen Plätze an ihn zu vergeben wodurch dieser sein Interesse für die Zauberei entdeckt. Schnell freundet er sich mit dem zielstrebigen Aaron, dem scheinbar alles gelingt, und Tamara, Tochter aus einer traditionellen Zaubererfamilie, an und findet in ihnen zwei loyale Gefährten. Als Call jedoch ein Geheimnis aufdeckt, das droht sein bisheriges Leben zu erschüttern, muss er sich entscheiden welchen Weg er wählt.

Zugegeben, die Parallelen zu Harry Potter sind schon recht auffällig. Callum, der Außenseiter, der durch den bösen Gegenspieler "der Feind des Todes" zum Halbwaisen wurde (und als einziger den Anschlag aus dem Prolog überlebte), wird mit 12 an einer magischen Schule aufgenommen und schließt dort Freundschaft zu einem Jungen und einem Mädchen (Aaron ist als Sportskanone zwar das genaue Gegenteil von Ron, dafür sind Tamara und Hermine jedoch das selbe Kaliber). Ähnlich wie Harry Potter kommt er aus ärmlichen Verhältnissen und trägt ebenfalls ein körperliches Stigma, Master Rufus erinnert sehr stark an Professor Dumbledore und Jasper de Winter nimmt den Platz von Draco Malfoy ein. Die Parallelen zu der Buchreihe von J.K. Rowling sind hier aber weder schlecht noch störend, denn ihre Bücher habe ich geliebt und schon viel zu lange auf etwas Vergleichbares gewartet. Irgendwann entwickelt die Geschichte dann auch ihre ganz eigene Richtung; so zaubert man im Magisterium beispielsweise mit Hilfe der Elemente, die Schule selber ist unterirdisch bzw. in einem Felsen und es gibt keine Häuser, sondern jeder Lehrer nimmt drei Schüler auf, die nur er alleine unterrichtet. 
Allgemein finde ich es jedoch schwer die Magie im Buch nachzuvollziehen. Einiges wird leider als selbstverständlich dargestellt und nicht näher erläutert, wo ich mir oftmals gewünscht hätte, dass man näher drauf eingeht. So blieb zB. offen was genau einen Elementarmagier ausmacht. Auch die Charaktere bleiben leider flach und der Leser entwickelt weniger Sympathien.

Fazit: Die Parallelen zu Harry Potter sind durchaus erkennbar, dennoch entwickelt die Geschichte irgendwann ihren ganz eigenen Weg und entgeht dem Schicksal ein Abklatsch von J.K. Rowling's großartiger Buchreihe zu werden.