Rezension

Nicht nur besondere Kinder, sondern auch ein besonderes Buch!

Die Insel der besonderen Kinder - Ransom Riggs

Die Insel der besonderen Kinder
von Ransom Riggs

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung

Dieses Buch handelt nicht nur von besonderen Kindern, sondern ist auch sonst ein Sonderling.

Viele passende alte Fotografien, eine Zeitreise in die Vergangenheit mit Hintergrund auf den zweiten Weltkrieg und eine Hauptfigur, die überzeugt. Dazu gesellt sich eine Buchgestaltung, die mysteriöser und düsterer nicht wirken könnte und der Darstellung eines schwebenden Mädchen´s , welches auch in der Handlung in Erscheinung treten wird.

 

Der Inhalt ist schnell erzählt:

Der 16-Jährige Jacob lebt mit seinen Eltern und seinem Großvater zusammen in einem Haus. Als Junge verfolgte er mit Begeisterung die Gruselgeschichten von besonderen Kindern auf einer kleinen Insel, die, wie sein Großvater ihm versicherte, auch wahr sein sollten. Zum Beweis bekam er allerlei seltsame Fotos zu sehen, die seinen Glauben noch verstärkten.

Doch mit den Jahren verflog die Fantasie und für Jacob wurde sein Großvater ein irrer alter Mann mit Wahnvorstellungen.

Als er einen Anruf erhält, dass dieser mal wieder panisch unter dem Verfolgungswahn seiner fantastischen Wesen leidet, möchte Jacob nur nach Hause um nach dem Rechten zu sehen.

Dort findet er seinen Großvater auf mysteriöse Weise grausam zugerichtet vor, an deren Verletzungen dieser dann stirbt. Und dann erhaschen seine Augen etwas, dass er sich nicht erklären kann.

Sind die Geschichten vielleicht doch wahr?

Er erhält Hinweise, die zu einer kleinen Insel führen und ihn erwartet eine Welt voller unvorstellbarer Dinge, bei denen er noch eine große Rolle spielen wird...

 

>>Und so kam es, dass jemand, der anfällig ist für Alpträume, Nachtangst, Untote und eingebildete Wesen, sich dazu überredete, ein letztes Mal ein verlassenes Geisterhaus aufzusuchen, in dem mehr als ein Dutzend Kinder ihr frühes Ende fanden. << S. 122

 

Ich bin an "Die Insel der besonderen Kinder" ohne Erwartungen herangegangen und habe mich (positiv) überraschen lassen.

Schon die Einführung konnte mich in seinen Bann ziehen und hat gezeigt, dass diese Geschichte wahrlich fantastisch werden würde.

Viel zu kurz war die Zeit, die ich als Leser mit Jacob´s Großvater verbringen durfte und dennoch war von Vornherein klar, dass an den Erzählungen etwas dran sein muss. Und auch Jacob erkennt das, ist aber durch seine Skepsis hin-und hergerissen, was ihn unwahrscheinlich sympathisch macht. Denn nun mal ehrlich! Wer glaubt schon an Monster aus deren Maul 3 Kraken ähnliche Gebilde hervorschießen?

Deshalb redet er sich zunächst ein, dass es unmöglich wahr sein kann, bis er Hinweise bekommt, die seine Neugier siegen lassen und es beginnt ein unglaubliches Abenteuer mit u.a. schwebenden Mädchen, unsichtbaren Jungen und Frauen, die sich in Vögel verwandeln können.

 

Diese besonderen Menschen leben in einer alten Villa, nahe eines Dorfes. Für die Bewohner ein verkommenes und zerstörtes Geisterhaus, dass unter der Bombardierung im 2. Weltkrieg unschuldige Seelen in den Tod gerissen hat, eröffnet sich Jacob jedoch eine ganz andere Welt in der die Zeit still steht.

Aber ihr friedliches und sicheres Dasein ist bedroht und nur Jacob ist fähig die Gefahr zu erkennen.

 

So unglaubwürdig dies klingen mag, hat der Autor es trotzdem geschafft, dass genau das glaubhaft wirkte. Völlig fasziniert habe ich die Geschichte verfolgt, die Erklärungen genossen und mich von dem einnehmenden Schreibstil, der aus Jacob´s Sicht erzählt verzaubern lassen.

 

Dazu kommt, dass das gesamte Buch mit alten Fotografien ausgeschmückt ist, die der Autor gesammelt und für dieses besondere Werk verwendet hat. Diese zeigen Abbildungen der Figuren und ziehen den Leser immer tiefer in dieses gruselig fantastische Szenario hinein. Schon allein diese Bilder haben mich immer wieder angespornt weiter zu lesen.

 

Aber auch die Neugier auf Erklärungen rund um die Zeitreise in die Vergangenheit und die Zeitschleife sorgten dafür, dass ich dieses Buch nicht mehr zur Seite legen konnte.

Hier gibt es auch einen kleinen Kritikpunkt, denn nicht immer wurde alles logisch aufgelöst, wenn man genau darüber nach gedacht hat. Störend hat dieser kleine Makel sich aber nicht ausgewirkt und bei einer so einfalls-und umfangreichen Idee drückt man auch gerne mal ein Äuglein zu.

 

So verläuft die Handlung spannend und wendungsreich bis zum Schluss und endet, im wahrsten Sinne des Wortes, in einem Cliffhanger auf hoher See, der Jacob und seine besonderen Freunde vor ein neues Hindernis stellt.

 

>>Ich konnte nicht einfach alles Vertraute hinter mir zurücklassen. Aber wie sollte ich nach allem, was ich erfahren hatte, wieder nach Hause zurückkehren? << S. 187

 

 

Fazit:

"Die Insel der besonderen Kinder" von Ransom Riggs ist wahrhaft besonders! Ausgeschmückt mit vielen gesammelten und zur Geschichte passenden Fotografien und einer Idee, die so unglaublich und doch glaubhaft wirkt hat mich dieses Buch in seinen Bann gezogen und nicht mehr los gelassen.

 

Eine beeindruckende Reise in die Vergangenheit, die hoffentlich noch eine Fortsetzung bekommt!

 

 

Bewertung:

Idee: 5/5

Charakterdarstellung: 4/5

Schreibstil: 4/5

Tiefgang: 4/5

Spannung: 4/5

 

Gesamtbewertung

 

4 von 5

©Katies fantastisch dystopische Bücherwelt