Rezension

Nicht nur böse Schwestern

Böse Schwestern
von Mikaela Bley

Bewertet mit 5 Sternen

Bei "Böse Schwestern" von Mikaela Bley handelt es sich um den zweiten Fall für Kriminalreporterin Ellen Tamm.

Ellen Tamm, Kriminalreporterin aus Stockholm, fährt nach langer Zeit mal wieder zu ihrer Mutter nach Sörmland. Dort "muss" sie sich von ihrem letzten Fall erholen. Auf dem Weg dorthin, hört sie von einer toten Frau, die in der Nähe einer Landstraße aufgefunden wurde.
Ellen beginnt zu recherchieren, da die Tote von niemandem vermisst wird und die Dorfbewohner sie angeblich nicht kennen. Am Anfang ihrer Ermittlungen steht sie ganz alleine da, ihr Chef und ihre Kollegen sehen in diesem Fall keine große Geschichte.
Ellen, deren Zwillingsschwester mit 8 Jahren getötet worden ist, hat deren Tod immer noch nicht verkraftet. Sie gibt sich die Schuld an Elsas Tod und fängt parallel zu dem andren Fall an, auch hinter diese Wahrheit zu kommen.

Das Cover gefällt mir sehr gut. Das Bild passt zur Geschichte, der Titel und der Name der Autorin sind sehr gut lesbar.

Ich habe Glücksmädchen, das erste Buch, leider nicht gelesen. In "Böse Schwestern", wird am Anfang immer der Fall Lycke erwähnt und dass Ellen dieser Fall so zu schaffen gemacht hat, dass sie Depressionen bekommen hat. Da hätte ich mir eine kurze Zusammenfassung am Anfang des Buches gewünscht.

Die Geschichte wird in 3 Erzählsträngen erzählt. Ellen, Hanna und Alexandra.
Diese Schreibweise hat mir sehr gefallen, da man gerade bei Hanna und Alexandra sehr neugierig ist, was sie miteinander verbindet und welche Bedeutungen ihre Aussagen haben.
Immer wenn es spannend wird, wird gewechselt. So beginnt der Spannungsaufbau schon am Anfang des Buches und endet mit der letzten Seite. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.
Trotz seiner 395 Seiten passiert immer etwas, es kommen keine unnötigen und Seiten füllenden Szenen vor.

Ich hatte schon bedenken, da im ersten Buch schon von Elsa gesprochen wird, dass ihr Tod im zweiten Buch nicht aufgelöst wird.

Der Schreibstil und der Satzbau haben mir gefallen. Das Buch lässt sich sehr leicht und flüssig lesen.
Auch dass nicht allzu viele Personen mitmachen, gefällt mir. So konnte ich mir die Namen sehr gut merken und zuordnen.

Die Geschichte ist schlüssig , alles wird aufgelöst und das Ende ist sehr überraschend.

Die Protagonisten werden sehr gut und ausführlich beschrieben. Sie kommen sehr "menschlich" rüber. Mit ihren Gedanken, Problemen und Einstellungen.
Stück für Stück wird erklärt, wieso so oder so gehandelt wird, wie Probleme entstanden sind und wieso so reagiert wird. Ich konnte mich sehr gut in die Personen hineinversetzen.
Die Umgebung wird auch sehr gut beschrieben. Ich konnte mir alle Örtlichkeiten sehr gut vorstellen.

Ich empfehle dies Buch weiter. Ein Psychothriller, der unblutig, spannend, plausibel, leicht zu lesen ist und süchtig macht.