Rezension

Nicht nur ein gutes Geschichtsbuch über ein vergessenes Stück Land, sondern auch ein unterhaltsames Geschichtenbuch.

Niemands Land - Philip Dröge

Niemands Land
von Philip Dröge

Ich wohne in Aachen und ich interessiere mich für Geschichte. Merkwürdigerweise hatte ich noch nie etwas über dieses Niemandsland bei mir um die Ecke gehört. Deshalb habe ich schon länger mit dem Buch geliebäugelt und neulich habe ich es mir gekauft und war begeistert.
Es ist sehr unterhaltsam geschrieben. Jedes Kapitel beginnt mit einer historischen Person und einer Skurrilität. So erfahren wir im ersten Kapitel, dass Napoleon gerne badete und eine Spezialwanne hatte, in der das Wasser heiß gehalten werden konnte. Dafür bekam der Erfinder dieser Wanne die Schürfrechte an einer Zinkmiene in der Nähe von Kelmis, die in den nächsten hundert Jahren die Geschichte prägen sollte. Weil nach dem Sturz Napoleons Preußen und die Niederlande (Belgien entstand erst im Jahr 1830) die Gewinne aus der Zinkförderung haben wollten, bzw. sie dem Anderen nicht gönnten, entstand eine neutrale Zone. Das ist aber im Staatsrecht nicht vorgesehen und so kam es zu vielen Verwicklungen, Unannehmlichkeiten und Freiheiten für die Bewohnerinnen. Es wurde geschmuggelt und ein Spielerparadies entwickelte sich.
Da Preußen und die Niederlande (später Belgien) gemeinsam über das Land entschieden, dauerte es ewig, bis wirklich etwas entschieden wurde.
Das Buch ist nicht nur ein gutes Geschichtsbuch über ein vergessenes Stück Land, sondern auch ein unterhaltsames Geschichtenbuch. Ich habe es sehr gerne gelesen.