Nicht nur eine Liebesgeschichte
Bewertet mit 5 Sternen
Bei diesem Buch war ich ja erst ein bisschen skeptisch, weil der Fokus im Klappentext so sehr auf der Liebesgeschichte liegt. Aber ich sah es immer mal wieder auf Instagram, begleitet von begeisterten Rezensionen, so dass ich einfach zuschlagen musste, als ich es hier bei WLD unter den Prämien gesehen habe.
Es geht tatsächlich um eine Liebesgeschichte von zwei jungen Nigerianern. Während das Mädchen in die USA auswandert und dort, trotz der ersten, schlechten Erfahrungen schließlich eine erfolgreiche Bloggerin und Akademikern wird, landet der Junge nach kurzem, illegalen Aufenthalt in England im Abschiebegefängnis und. Zurück in der Heimat, wird er ein erfolgreicher Geschäftsmann und heiratet. Jahrelang herrscht zwischen ihnen Funkstille, aber als die Bloggerin, Ifemelu, in die Heimat zurückkehrt, trefft sie Obinze dort wieder.
Dass Buch ist recht politisch, was mir gut gefiel und durch und unter anderem durch die Blogeinschübe lernt man viel darüber, wie sich vom Rassismus betroffene Schwarze fühlen. Auch sind die Einblicke in die nigerianische und amerikanische Gesellschaft allgemein sehr interessant.
Zudem ist der Roman nicht nur antirassistisch sondern auch feministisch. Alle üblichen Clichés von tugendhaften Prinzessinnen werden völlig auf den Kopf gestellt. Religiöse Heuchelei wird ebenso akkurat beschrieben wie die seltsamen Eigenheiten der westlichen liberal gesinnten Mittelschicht.
Und das Beste : Ich konnte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen, so spannend war es.