Rezension

Nicht nur etwas für Historik-Fans

Order of Darkness – Schicksalstochter - Philippa Gregory

Order of Darkness – Schicksalstochter
von Philippa Gregory

Inhalt

Im Jahre 1453 verliert die siebzehnjährige Isobel nicht nur ihren geliebten Vater, sondern alles was ihr wichtig ist. Sie wurde dazu erzogen die Nachfolgerin ihre Vaters zu sein, doch nach seinem Tod steht ihr auf einmal nur zur Wahl, einen bestimmten Mann zu heiraten oder ins Kloster einzutreten. Da ihr nichts anderes übrig bleibt und sie auf keinen Fall den Mann heiraten möchte, wird sie Äbtissin im Kloster. Kaum ist sie dort angekommen, passieren seltsame Dinge im Kloster und das Böse scheint dort eingekehrt zu sein.
Luca wird als Mitglied des Ordens der Finsternis ins Kloster geschickt um die Vorkommnisse dort aufzuklären und so kreuzen sich die Wege dieser zwei Menschen.

Meine Meinung

Zwischendurch lese ich sehr gerne historische Romane, allerdings bin ich da sehr wählerisch und mir muss einerseits die Epoche zusagen und der Klappentext muss vielversprechend klingen. Da beides hier der Fall war, war ich sehr gespannt auf dieses historische Jugendbuch. Es ist das erste Buch, das ich von der Autorin gelesen habe und ich muss sagen, dass es mir wirklich gut gefallen hat.

Es beginnt damit, dass man zuerst die Schicksale von Luca und Isobel erfährt. Zuerst begleitet man Luca, der gefangen gehalten wird und denkt, dass er bald sterben muss. Doch ihm wird die Chance offenbart dem Orden der Finsternis beizutreten und sobald er ausgebildet ist Verbrechen und seltsame Vorkommnisse in der Welt aufzuklären. Dieses Angebot nimmt er natürlich an.
Anschließend begleitet man Isobel, die unter dem Tod ihres Vaters und ihrem Schicksal leidet und erfährt, wie es dazu kommt, dass sie ins Kloster gelangt. Als Luca den Auftrag bekommt die Vorkommnisse im Kloster aufzuklären, treffen die beiden aufeinander und die zwei unterschiedlichen Handlungsstränge führen zusammen und ergeben ein stimmiges Bild.

Die Welt des Buches ist geprägt von Religion, Glaube und Aberglaube und einem Hauch von Magie. Die ganze Zeit fragt man sich, was hinter allem steckt und ob nicht doch einfach nur Hexerei am Werk ist. Die Zeit in der das Buch spielt finde ich hochspannend und die Darstellung kann überzeugen. Alles ist mysteriös und verzwickt und erst nach und nach kommt das Geheimnis ans Licht. Die historischen Beschreibungen fand ich gelungen und insgesamt war der Plot spannend. Nur zwischendurch gibt es einige wenige langatmige Stellen in denen man das Gefühl hat, dass nicht viel passiert. Dennoch konnte mich das Buch fesseln und die langatmigen Stellen waren schnell überwunden.

Besonders gut gefallen hat mir Isobel als Protagonistin, sie ist eine starke und unabhängige junge Frau, die einfach in der falschen Zeit geboren ist. In ihrer Zeit haben Frauen nichts zu sagen und da sie anders erzogen wurde, kommt sie nicht so leicht zurecht. Sie war mir direkt sympathisch.
Luca dagegen blieb mir etwas zu blass. Er ist zwar sympathisch und schlau, aber irgendwie hat mir bei ihm etwas die Tiefe und die Präsens gefehlt. Da fand ich seinen Freund und Begleiter Freize viel präsenter und wichtiger. Ihn mochte ich sehr und obwohl er nur eine Nebenfigur ist, ist er sehr wichtig für den Plot. Insgesamt konnten mich die Figuren des Buches jedoch überzeugen.

Der Schreibstil und Ausdrucksweise passt sehr gut zu der Zeit in der das Buch spielt und konnte mich überzeugen. Er ist obwohl es ein historischer Roman ist leicht und locker zu lesen und angepasst an die Zielgruppe, sodass auch Jugendliche ihren Spaß daran haben dürften. Außerdem finde ich die Beschreibungen sehr gelungen, denn alles ist sehr atmosphärisch dargestellt.
Alles wird als auktorialer Erzähler beschrieben, aber der Fokus liegt auf Isobel und Luca.

Das Ende bietet einen guten Abschluss, weißt aber auf die Geschehnisse des nächsten Bandes hin. Es sind noch längst nicht alle Fragen geklärt und ich bin schon gespannt darauf, was mich im nächsten Band erwarten wird, den ich auf jeden Fall lesen möchte.

Fazit

„Order of Darkness- Schicksalstochter“ ist meiner Meinung nach nicht nur etwas für alteingesessene Leser historischer Romane, sondern ist auch für Neueinsteiger dieses Genres geeignet. Die Sprache ist authentisch, aber auch für Jugendliche gut lesbar und der Plot insgesamt spannend und mysteriös. Ich konnte es trotz einiger weniger langatmige Stellen kaum aus der Hand legen und kann es wirklich nur empfehlen.