Rezension

Nicht nur für Fußballfans

Der Manndecker - Jörg Menke-Peitzmeyer

Der Manndecker
von Jörg Menke-Peitzmeyer

Bewertet mit 3 Sternen

Im Roman "Der Mannsdicker" tingelt der ehemalige Fußballspieler Achim mit seinem Fußballprogramm durch Dorfkneipen, die gerade mal von einer Handvoll ortsansäßigen Hobbykickern besetzt sind. Die Gage reicht teilweise nicht einmal für ein anschließendes Besäufnis. 
Vorab sei gesagt, dass ich absolut kein Fußballfan bin, dennoch hat mich das Buch neugierig gemacht. Der Humor ist eher befremdlich, wenn man sich daran gewöhnt hat, aber durchaus lustig. Achim ist zynisch und unglaublich selbstironisch. Ich mag den klischeehaften Bezug zum Sauerland, da ich selbst in der Nähe von Soest aufgewachsen bin. Sätze wie "...vielleicht war der Händedruck ja die Umarmung des Sauerlandes..." bringen mich sehr zum Lachen. Manche Witze sind wirklich gut, andere entlocken mir nicht mal ein müdes Lächeln. 
Achim verkauft sich im Roman selbst als Lebemann, ist aber weit davon entfernt sein Leben wirklich im Griff zu haben. Er wirkt leicht großkotzig, als gehöre ihm die Welt, was ihn nicht wirklich sympathisch macht, aber das wird wohl auch die Intention dahinter sein. Dass er sich im Buch neu verliebt ist schön, mich stört allerdings, dass er ja immerhin noch eine Frau zuhause hat. Für mein Empfinden wird der Humor zum Ende schlechter, ein wenig als ginge dem Buch die Puste aus. Manchmal hat man aber auch Mitleid mit dem unbeholfenen Achim, weil er so viel Glück hat und es trotzdem noch vermasselt. Ein nettes Buch, das mich dennoch nicht so richtig überzeugt.