Rezension

Nicht nur optisch ein Highlight

Silver & Poison, Band 1: Das Elixier der Lügen -

Silver & Poison, Band 1: Das Elixier der Lügen
von Anne Lück

Bewertet mit 5 Sternen

Obwohl mich die Story am Ende voll und ganz überzeugen konnte, war es mal wieder die Optik, die mich auf dieses Buch aufmerksam machte. Das Cover ist mit seinen Farben ein absoluter Hingucker und auch der Buchschnitt der ersten Auflage hat mich wie magisch angezogen. Allerdings wäre es ein Fehler, die Geschichte nur auf ihre optischen Reize zu reduzieren, denn tatsächlich hat sie einiges zu bieten.

Nicht nur sprachlich, auch wenn der Stil der Autorin wirklich einnehmend ist und die Worte im Kopf zu Bildern werden. Wie das Cover mit seinen Farben schon andeutet, in diesem Roman geht es turbulent zu. Man kann nicht einfach in Kategorien wie Gut und Böse einteilen. Es gibt viele Nuancen, reichlich Zwischentöne und eine Unmenge an Geheimnissen, denen wir nach und nach auf die Schliche kommen. Dennoch wird bis zum Ende nicht alles gelöst. Immer wieder stellt man Theorien auf, doch die Twists sind dermaßen geschickt gesetzt, dass man sie regelmäßig verwerfen und neue anstellen muss. Ich bin immer skeptisch, wenn die Romantik zu sehr angepriesen wird, denn ich persönlich mag Stories lieber, in denen sich Spannung und Liebe die Wiege halten und die Handlung im Vordergrund steht. Versteht mich nicht falsch, natürlich mag ich auch, wenn Gefühle ins Spiel kommen, doch gerade im Bereich Young Adult können innere Verquickungen manchmal dermaßen ausufern, dass es anstrengend wird. Das ist in diesem Fall nicht so. Die überaus interessanten Charaktere verfügen über Charme, aber auch genug Ecken und Kanten, dass sie nicht nur authentisch, sondern auch faszinierend bleiben. Man fiebert mit ihnen mit, auch wenn man vielleicht manche Handlungen nicht ganz versteht.

Dennoch, dieses Buch hat mich absolut überrascht und ich kann kaum erwarten, endlich die Fortsetzung zu lesen. Denn auch wenn der Spannungsbogen das gesamte Buch über recht hochgehalten wird, gelingt es der Autorin, mit dem Ende noch einmal einen draufzusetzen. Damit hatte ich nicht gerechnet …