Rezension

Nicht perfekt, aber ein sehr guter Erstling

Die Spur der Kinder - Hanna Winter

Die Spur der Kinder
von Hanna Winter

Bewertet mit 4 Sternen

Fiona hat das Schlimmste erlebt, das man sich als Mutter vorstellen kann – ihr Kind ist verschwunden. Zwei Beamte besuchen sie nun und erzählen ihr, dass wieder ein Kind verschwunden ist. Diesmal ein Junge. Und wieder bekamen die Eltern eine weiße Lilie zugeschickt. Fionas Leben ist seit dem Verlust ihrer Tochter nicht mehr das alte und sie kämpft Tag um Tag. Doch langsam häufen sich die Seltsamkeiten.

Zunächst hatte ich Schwierigkeiten, in die Story zu finden. Für mich waren die Erzählstränge zu unzusammenhängend (sie finden auch sehr spät zusammen) und die Charaktäre zu undeutlich gezeichnet. Trotzdem las sich das Buch unglaublich locker und schnell. Einerseits verwirrte das dann schon, denn wie kann es sein, dass die Geschichte so vor sich hinplätschert, aber andererseits Seite um Seite geradezu dahinfliegen? So wirklich habe ich das immer noch nicht verstanden, aber ich habe festgestellt, dass die Erzählstränge unmerklich zusammenliefen und die Spannung im letzten Drittel enorm anzog.

Wirklich erwärmen konnte ich mich für keinen der Protagonisten. Dennoch ist mein Fazit nach der Lektüre: sehr empfehlenswert, viel Potenzial - das kann man ausbauen! Ich bin nicht abgeneigt, die nachfolgenden bisherigen vier Bücher von Hanna Winter ebenfalls zu lesen. Insofern hat sie mich trotz meiner Kritik doch in ihren Bann gezogen. Ein Buch, das man tatsächlich "am Stück" lesen kann, wenn man ein wenig Zeit und Ruhe hat. Vielleicht nicht perfekt, aber für einen Erstling erstaunlich gut!