Rezension

Nicht richtig spannend...

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
von Paula Hawkins

Bewertet mit 3 Sternen

Rachels Leben scheint gescheitert. Sie hat ihren Mann und ihr Haus verloren, ihr schönes Vorstadt Leben, und wohnt nun in einer WG und ist Alkoholikerin. Zu allem Übel fährt sie auch noch mit der Bahn jeden Tag zweimal an ihrem alten Haus vorbei, in dem ihr Exfreund Tom nun mit einer anderen Frau und dem gemeinsamen Baby wohnt. Um sich abzulenken, beobachtet sie die Bewohner eines anderen Hauses in der Nähe. Sie hat ihnen Namen gegeben und findet ihr Leben einfach perfekt. Doch es ist nicht alles Gold was glänzt. Als die Frau verschwindet, mischt Rachel sich in die Ermittlungen ein.

Ich habe bei „Girl on the Train“ einen spannenden Thriller erwartet. Doch leider kommt das Buch nur langsam in die Gänge. Im ersten Teil hat der Leser Anteil am Leben und Alltag einer Alkoholikerin, was nicht unbedingt eine leichte Lektüre ist. Später wird es etwas spannender, aber was mich gestört hat: Alle Charaktere in dieser Geschichte fand ich furchtbar unsympathisch. Die Personen benehmen sich allesamt unmöglich und man möchte sie schütteln und sagen: Tu das nicht!

Die Auflösung des Falls am Ende war interessant, aber es wurden vorher schon viele Hinweise gestreut, so das man vieles schon voraus ahnen konnte. Einige Aspekte, die zur Auflösung beigetragen haben fand ich nicht richtig plausibel. Rachel erinnert sich erst nicht an einen Abend, weil sie betrunken war und dann erinnert sie sich doch. Das ist keine elegante Wendung.

Das Buch ist gut geschrieben und die Perspektivwechsel haben mir gefallen. Dadurch kann man besser nachvollziehen, warum sich alle so komisch benehmen. Nach und nach erfährt man mehr über die Vergangenheit der Personen,, dann wird alles klarer.  Aber man blickt wirklich in die Abgründe der menschlichen Existenz: Alkoholismus, Untreue, Lügen, Mord – alles vorhanden.

Mir hat es nicht sehr viel Spaß gemacht das Buch zu lesen. Aber ich kann verstehen, warum es anderen Lesern gefällt. Ich glaube, ich brauche wenigstens eine liebenswerte Person in einem Buch um es zu mögen.  Die Idee des Buches fand ich an sich gut, aber bei mir kam nicht so richtig Spannung auf. Deswegen vergebe ich 3 Sterne.