Rezension

Nicht Schema F, prima

Der einsame Bote - Gard Sveen

Der einsame Bote
von Gard Sveen

Bewertet mit 4 Sternen

Nicht „Schema F“, prima !

Gard Sveen ist nicht umsonst Spiegel-Bestseller-Autor...

Seinen Stil muss man aber mögen, denn dieser ist durchaus ein wenig „sperrig“ anfangs und ich könnte mir vorstellen, dass viele Leser abbrechen, anstatt abzuwarten bzw. dem Buch eine Chance zu geben, denn es lohnt sich durchaus.

 

Die Geschichte spielt in Oslo. Tommy Bergmann ist dort Kommissar und such seit Monaten die verschwundene Amanda. Von der Teenagerin fehlt jede Spur...

Jetzt wurde das Mädchen für tot erklärt, der Mörder angeblich beerdigt und der Fall offiziell abgeschlossen. Gibt Bergmann seine Ermittlungen nicht auf, wird er suspendiert...

Doch er kann nicht anders, er muss weitergraben in diesem hoffnungslosen Fall und wird dafür von seinen Kollegen isoliert. Als er fast aufgeben will, stößt er auf die Spuren einer Sekte. Ihr Anführer sieht sich als weiser Hirte, der das einfache Leben liebt. Er glaubt, dass ein Mörder erlöst werden kann, wenn ein junges Mädchen geopfert wird. Wie Amanda. Oder wie die Tochter von Susanne Bech, Bergmanns Kollegin...

 

Für einen Krimi war die Spannung erstaunlich hoch und flachte auch kaum ab. Das hat mir richtig gut gefallen.

 

Auch die Figur des Kommissar Bergmann, der nie aufgibt und sich geradezu am Fall „festbeißt“ fand ich nicht nur sehr authentisch, sondern auch sympathisch. Er hat Ecken und Kanten, aber seine Hartnäckigkeit ist erstaunlich und bewundernswert. Endlich mal ein Kommissar, der nicht nach „Schema F“ gestaltet wurde, außergewöhnlich, lebensnah und interessant.