Rezension

Nicht schlecht

Spiel des Lebens. Bd.1 - Veit Etzold

Spiel des Lebens. Bd.1
von Veit Etzold

Dies ist nicht der erste Jugendthriller, den ich gelesen habe, und es wird wohl auch nicht der letzte gewesen sein. Denn obwohl ich mich nicht so richtig mit dem Genre anfreunden kann, hören sich die auf den ersten Blick ziemlich interessant an.
Das Problem ist nämlich definitiv der Stil. Autoren, die bislang ‚Erwachsenenthriller’ geschrieben, verspüren anscheinend die Neigung, ihre Wortwahl dem Zielpublikum anpassen zu wollen und das ergibt in meinen Augen überhaupt wenig Sinn. Nur weil man sich bemüht, kurze Sätze mit einfachen Worten zu formulieren, macht man aus einem Thriller-Thema nichts jugendbegeisterndes, finde ich. Mich persönlich stößt das Wort ‚gucken’ zum Beispiel in einem Buch außerhalb der wörtlichen Rede ziemlich sauer auf. Das ist mir zu plump. Wenn dann einige Sätze später das Wort ‚Duktus’ auftaucht, bin ich, gelinde gesagt, irritiert. Zeigt der Autor so, dass er eigentlich ganz anders kann, hier aber gerade nicht darf? Oder hat er selbst keine klare Linie in seinem Stil?

Wie dem auch sei, Spiel des Lebens’ ist an sich ziemlich spannend gestaltet, gerade das letzte Viertel war sehr fesselnd. Aber mal ehrlich, wem war nicht nach dem ersten Viertel schon klar, wer der ‚Bösewicht’ ist? Auch hat mir die eigentliche Auflösung irgendwie nicht genug Tiefe und biete auch nur am Rande eine Erklärung. So halbwegs.

Insgesamt ein halbwegs spannender, gut konstruierter Thriller für jüngere oder weniger anspruchsvolle Leser. Ich hätte mir halt nur mehr stilistische Ausgegorenheit gewünscht.

Fazit?
Die Buchgestaltung ist außergewöhnlich, der Inhalt 08/15, aber nicht schlecht.