Rezension

Nicht schlecht, aber auch nicht gut

Das Glashotel -

Das Glashotel
von Emily St. John Mandel

Bewertet mit 3 Sternen

Gebundene Ausgabe: 400 Seiten

Verlag: Ullstein Hardcover (30. August 2021)

ISBN-13: 978-3550201820

Originaltitel: The Glas Hotel

Übersetzung: Bernhard Robben

Preis: 23,00

auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich

 

Nicht schlecht, aber auch nicht gut

 

Inhalt:

Vincent wuchs an einem sehr entlegenen Ort auf. Nachdem ihre Mutter verschwand (ertrank?), hält nichts mehr das junge Mädchen. Sie bricht die Schule ab und zieht aus, kommt wieder zurück, um im ortsansässigen Hotel zu arbeiten, lernt den Hotelbesitzer Alkaitis kennen, dessen Frau sie fortan spielt, frei von allen Geldsorgen. Als Alkaitis als Betrüger überführt wird, nimmt Vincents Leben erneut eine Wendung.

 

Ihr Halbbruder Paul tut sich noch schwerer. Immer wieder bleibt er an Drogen hängen, bekommt als Musiker lange Zeit keinen Fuß auf den Boden. 

 

Meine Meinung:

Selten war ich bei einem Roman so zwiegespalten wie hier. Einerseits habe ich das Buch gerne gelesen. Es konnte mich auf eine ganz eigene Art fesseln. Andererseits frage ich mich nach Beendigen der Lektüre, was die Autorin mir eigentlich sagen will. 

 

Hat man zu Beginn noch den Eindruck, dass es hier um die Halbgeschwister Vincent und Paul geht, richtet sich der Fokus bald auf den Finanzhai Alkaitis, wirbelt aber auch über zig diverse andere Personen, die zu Wort kommen, wobei mir zuweilen nicht einmal klar wurde, wer der aktuelle Ich-Erzähler gerade ist. 

 

Die Erzählung springt wild zwischen Gegenwart  und verschiedenen Jahren in der Vergangenheit sowie zwischen verschiedenen Protagonist’innen hin und her. Durch das Springen in der Zeit werden spannende Elemente schon zu früh aufgelöst, was der Geschichte etwas von ihrem Reiz nimmt. Dabei bekommt die Leserschaft manchmal nur kurze Fragmente vorgesetzt. Es fehlt an Kontinuität und einer klaren Aussage. Das Ganze wirkt mehr wie ein Blitzlichtgewitter, das einzelne Szenen beleuchtet, andere aber im Dunkeln lässt.

 

Sprachlich konnte Emily St. John Mandel mich berühren, inhaltlich leider weniger. 

 

★★★☆☆