Rezension

Nicht schlecht aber unsympathisch

Düsterbusch City Lights - Alexander Kühne

Düsterbusch City Lights
von Alexander Kühne

Bewertet mit 2.5 Sternen

Düsterbusch City Lights von Alexander Kühne war für mich ein durchwachsenes Vergnügen. Auf der Einen Seite finde ich Szene-Geschichte durchaus interessant zum anderen zog sich der Roman aber doch an vielen Stellen in die Länge.

Anton merkt früh, dass ihm das geregelte Leben im DDR-Dorf nicht liegt. Seine Mutter ist überzeugte Kommunistin, sein Vater Arbeiter. Er selbst weiß eigentlich nur eines: Er liebt die Musik. Doch wie bekommt man die Großen aus dem Westen ins kleine Düsterbusch?

Zunächst zu den positiven Aspekten dieses Romans: Wenn es wirklich um die organisatorischen Feinheiten und Beschränkungen des DDR-Lebens, gefiel mir der Roman richtig gut. Kann Anton in Berlin gute Bands finden? Ist Punk immer systemzersetzend? Mir gefiel auch, dass ich nicht alles verstand. Einige Begriffe musste ich, die erst nach der Wende geboren wurde, nachschauen. Das machte den Roman aber deutlich realistischer. Die Menschen, die erst große Träume haben und dann doch im Alltag festsitzen, gefielen mir ebenfalls: Entsetzlich langweilig werden sie und doch genauso, wie man es kennt.

Was mir nicht gefiel war der Protagonist und das lange Vorgeplänkel, bevor es tatsächlich zur auf dem Klappentext beschriebenen Handlung kommt. Anton ist ein unorganisiertes, verantwortungsloses A…loch. So muss man das sagen. Mit seinen Träumen konnte ich mich identifizieren, aber nicht mit seinen Handlungen. Dabei hatte ich durchaus das Gefühl, dass der Autor durch die Ich-Perspektive versuchte, Anton sympathisch zu machen. Funktioniert hat es nicht. Seine Irrwege und idiotischen Handlungen waren für mich kaum nachvollziehbar und langweilten mich daher häufig.

Fazit: Düsterbusch City Lights ist durchaus ein lesbarer Roman. Allerdings dachte ich an sehr vielen Stellen, dass man aus der Grundidee mehr hätte machen können.