Nicht schlecht, aber zu langatmig
Isabelle Bonnet, Kommissarin im beschaulichen Ort Fragolin in der Provence, hat von ihrem ehemaligen Liebhaber u. a. eine Villa hinterlassen bekommen. Hier hat Isabelle ein Herzensprojekt gestartet. Die Villa soll Frauen, die vor ihren gewalttätigen Männern in Frauenhäuser geflohen sind, für einige Wochen im Jahr ein Urlaubsziel bieten. Hier in der schönen und beschaulichen Gegend können sie ihre wieder erlangte Freiheit genießen und ungestörte Stunden allein oder mit ihren Kindern verbringen, ohne befürchten zu müssen, auf ihren Peiniger zu treffen.
Die ersten Frauen mit ihren Kindern reisen auch schon bald im Bus aus Paris an. Die Bürgermeisterin von Fragolin lädt zum offiziellen Empfang, den Isabelle aber gerne ausfallen lässt. Sie mag dort icht im Rampenlicht stehen, viel lieber besucht sie die Frauen, die Schlimmes mitmachen mussten, am nächtsten Tag und lernt alle in ungezwungener Atmosphäre kennen.
Es ist ansonsten sehr ruhig in Fragolin und Umgebung und Isabelle und ihr Assistent haben eigentlich nichts zu tun. Doch dann verschwindet eine der Frauen mit ihrem kleinen Sohn plötzlich. Isabelle ist alarmiert und verfolgt die Spur der Beiden, anfangs noch mit Hoffnung, die zusehends schwindet. Schließlich ist es sogar Isabelle, die den Fund der Leiche der jungen Mutter melden muss. Deren kleines Kind jedoch bleibt verschwunden. Was ist geschehen? Isabelles Spürsinn und Hartnäckigkeit sind gefragt.
Der Kriminalfall als solcher ist wirklich gelungen aufgebaut, die Auflösung am Ende des Buches jedoch recht überhastet und aus dem Zug gezaubert. Schlüssig wird zwar alles aufgelöst, aber der Weg dorthin ist recht langatmig. Sicher ist die Handlung nicht uninteressant, hätte aber deutlich weniger Seiten füllen können. Das Urlaubsfeeling wird angenehm vermittelt und auch Humor und etwas Action finden Platz, dennoch fand ich es schade, dass recht viel so langatmig geschildert wird, daher von mir nur sehr gute 3 Sterne.