Rezension

Nicht so ganz mein Fall

Die sieben Farben des Blutes - Uwe Wilhelm

Die sieben Farben des Blutes
von Uwe Wilhelm

Bewertet mit 2 Sternen

Vor einem Jahr tötete der Serienkiller Dionysos in Berlin drei Frauen. Bevor er gefasst werden konnte, hörte er plötzlich auf. Nun ist er wieder da und hat erneut gemordet. Staatsanwältin Helena Faber nimmt die Spur wieder auf, wobei ihr Ex-Mann Robert der Kommissar in den Ermittlungen ist. Dionysos scheint mit ihnen zu spielen, denn er hinterlässt sogar Videos im Internet mit seinen Taten. Und da es ihm um die sieben Farben des Blutes zu gehen scheint, sind noch mehr Morde zu erwarten. Helena kommt bei ihren Ermittlungen dem Täter sehr nahe, denn sie steht selbst auch auf seiner Todesliste.

 

Schon der Klappentext hörte sich sehr spannend an und ich erwartete einen unterhaltsamen Thriller. Doch relativ schnell las ich Dinge, die ich nicht so unbedingt lesen wollte. Da war zum einen, dass sich die alleinerziehende Helena des Nachts mit einem Spielzeug vergnügt. Es mag solche Dinge ja geben – aber ich will nicht unbedingt davon lesen. Das gehört für mich nicht in einen Thriller, solange es nicht unbedingt für die Handlung erforderlich ist! Und dann wurde hier eine abscheuliche Art des Tötens gewählt, die auch immer wieder erwähnt und zur Sprache gebracht wird. Ich hatte den Eindruck, dass der Autor richtigen Spaß daran hatte, diese ekligen und abscheulichen Details immer wieder zu erwähnen. Meiner Meinung nach wurde hier Ekel mal wieder mit Spannung verwechselt.

 

Ich wurde mit der Hauptfigur Helena Faber dann auch nicht ganz warm und ich finde ihren Charakter nicht so ganz stimmig. Ihre Gedächtnisprobleme finde ich zu konstruiert und an den Haaren herbeigezogen. Ihre wechselnden Bettpartner mögen Männerfantasien beflügeln, aber mich stören sie nur. Und ihren Ex-Mann verstehe ich dann auch nicht so ganz, aber das mag an mir liegen.

 

Die Handlung hatte meiner Meinung nach einige Längen und das Buch hätte meiner Meinung nach gerne auch etwas kürzer ausfallen dürfen, dafür hätte man nur ein paar Gedächtnisprobleme von Helena streichen müssen. Dazwischen war es dann einigermaßen spannend, auch wenn es nicht immer flüssig voran ging. Es gab Szenen, die mit der eigentlichen Handlung nichts zu tun hatten, und die man für die Geschichte einfach nicht brauchte. Das Ende gefiel mir dann auch nicht unbedingt. Das offene Ende ist nicht so meins und rief in mir den Eindruck hervor, dass da jemand nur sicherstellen will, dass die Leser auch das nächste Buch kaufen.

 

Insgesamt bereue ich es nicht, das Buch gelesen zu haben, aber ich kann es auch nicht unbedingt weiter empfehlen. Es wird aber bestimmt auch begeisterte Leser geben.