Rezension

Nicht so gut wie...

Im Schatten das Licht - Jojo Moyes

Im Schatten das Licht
von Jojo Moyes

Bewertet mit 3 Sternen

„Im Schatten das Licht“ handelt von der vierzehnjährigen Sarah, die von ihrem Großvater Henri, einem ehemaligen Mitglied des Cadre Noir, täglich trainiert wird, um das Dressurreiten zu perfektionieren. Seit dem Tod von ihrer Mutter und Großmutter, haben die beiden nur einander. Als ihr Großvater einen Schlaganfall erleidet, bleibt Sarah allein zurück.

In einem parallelen Handlungsstrang erfahren wir von der Anwältin Natasha Macauley und ihrem noch Ehemann Mac, die sich zurzeit kurz vor der Scheidung befinden und sich nur noch weiter arrangieren, bis das gemeinsame Haus verkauft ist.

Nach einem zufälligen Treffen, nehmen die beiden Sarah bei sich auf; doch das Zusammenleben ist alles andere als einfach…

Die drei Hauptcharaktere könnten sich nicht weiter voneinander unterschieden: Sarah ist das verschlossene, schüchterne, einsame Mädchen, das niemandem vertraut. Mac ist ein aufgeschlossener, freundlicher, sympathischer Mann, der sofort alle, vor allem alle Frauen, für sich gewinnt. Natasha eine stolze, gefühlskaltscheinende, karrierebewusste Frau, die ihr Inneres vor allen versteckt. Diese Schwarz-weiß-Zeichnung der Charaktere und der Mangel an Vielschichtigkeit machte es schwer für mich, mich gut in sie reinzuversetzen. Sie verhalten sich alle so klischeehaft und verkomplizierend, was die Handlung unnötig in die Länge gezogen hat. Das Gefühl hat sich auch dadurch verstärkt, dass der im Inhalt angekündigte Roadtrip mehr als zwei Drittel des Buches auf sich warten lässt. Und letztlich, nach dem Finale in Frankreich, bekommt der Leser ein mehr oder minder Happy-Happy End, bei der die Frage „Was uns verbindet“ schließlich beantwortet wird.

Dennoch kann die mittelmäßige Haupthandlung zum einen durch Jojo Moyes Schreibstil, der manchmal mit nur wenigen Wörtern viele Gefühle vermittelt, herausgerissen werden. Zum anderen überzeugen aber auch die Details der Nebenhandlungen mit Charakteren wie Henri und Florence, Ali Ahmadi und Thom Kenneally, die teilweise spannender sind, als die Protagonisten.

Alles in allem ist „Im Schatten das Licht“ ein gutes Werk, das man auch mal lesen kann, das jedoch im Vergleich zu anderen Werken Jojo Moyes wie „Ein ganzes halbes Jahr“ und auch „Weit weg und ganz nah“ eher enttäuscht.